#30 Der Heilige Berg Athos – Spiritualität in Zeiten der Orientierungslosigkeit
30.03.2025 38 min
Zusammenfassung & Show Notes
Was macht den heiligen Berg Athos so besonders? Und welche Rolle spielt diese autonome Mönchsrepublik heute – in einer Welt, die nach Ruhe, Tiefe und Sinn sucht?
In dieser besonderen Folge nimmt euch Marian Wendt, Leiter des Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Athen, mit auf eine Reise an einen der faszinierendsten Orte Europas: den Berg Athos. Gemeinsam mit seinem Gast, Prof. Dr. Stefanos Athanasiou (Lehrstuhl für Systematische Theologie an der LMU München und Generalvikar der orthodoxen Kirche in der Schweiz), geht es um:
🕊 Die spirituelle Kraft des Athos
📜 Gelebte byzantinische Traditionen
🧘♂️ Stille, Askese und die Suche nach innerem Frieden
🌍 Die Bedeutung des Athos für junge Menschen heute
🗳 Der Einfluss auf Gesellschaft, Kirche und Politik
📜 Gelebte byzantinische Traditionen
🧘♂️ Stille, Askese und die Suche nach innerem Frieden
🌍 Die Bedeutung des Athos für junge Menschen heute
🗳 Der Einfluss auf Gesellschaft, Kirche und Politik
Zudem blicken wir auf aktuelle Entwicklungen in Griechenland: Mindestlohn, Verwaltungsreform, Energie-Investitionen und neue Dynamiken im griechisch-türkischen Verhältnis.
💬 Habt ihr Gedanken, Fragen oder Themenwünsche?
Schreibt uns gern an: yiasasadenauer@kas.de
Schreibt uns gern an: yiasasadenauer@kas.de
Der Heilige Berg Athos ist kein gewöhnlicher Ort. Seit über 1000 Jahren leben hier Mönche zurückgezogen nach byzantinischem Rhythmus – inmitten von Stille, Gebet und unberührter Natur.
Prof. Dr. Athanasiou schildert eindrücklich, was das mit einem Menschen macht – und warum gerade junge Menschen den Weg dorthin suchen:
„Auf dem Athos tickt die Zeit anders. Wer dorthin geht, entdeckt nicht nur die Stille, sondern sich selbst.“
🙏 Glaube, der Alltag ist
Das Klosterleben auf Athos folgt einem strengen, aber klaren Rhythmus: Acht Stunden Gebet, acht Stunden Arbeit, acht Stunden Ruhe – nicht in Blöcken, sondern verwoben. Diese Struktur, sagt Athanasiou, hilft vielen Pilgern, wieder zur inneren Mitte zu finden.
„Viele kommen ohne Bezug zur Kirche – und gehen mit einer tiefen, persönlichen Spiritualität wieder.“
🌍 Politischer Einfluss & geistliche Strahlkraft
Obwohl Athos als apolitischer Ort gilt, hat er immensen Einfluss – geistlich wie gesellschaftlich. Internationale Pilger, Künstler, Politiker – sie alle suchen dort Rat und Perspektive. Dabei vertreten die 20 Klöster teils unterschiedliche Haltungen, auch zu politischen Themen.
„Der Athos ist kein Ort der Einheitsmeinung. Aber er ist ein Ort, der Meinungen formt – durch Tiefe, nicht durch Lautstärke.“
💡 Was wir heute vom Athos lernen können
Der Berg Athos steht nicht für Rückzug, sondern für Konzentration. In einer Welt der Dauerbeschallung und Beschleunigung öffnet er einen Raum, in dem Fragen gestellt werden dürfen – und Antworten nicht sofort kommen müssen.
Diese Folge fragt:
🔹 Was suchen Menschen heute auf Athos?
🔹 Warum fasziniert klösterliches Leben gerade junge Menschen?
🔹 Welche Rolle spielt der Athos in Kirche, Gesellschaft und Politik?
🔹 Und was können auch Nicht-Orthodoxe von diesem Ort lernen?
📰 Außerdem in dieser Folge: Aktuelle Nachrichten aus Griechenland
- Erhöhung des Mindestlohns auf 880 €
- Verwaltungsreform mit Bürgerbewertung
- Chevron-Investitionen in Offshore-Energie
- Diplomatische Annäherung Griechenlands und der Türkei
📬 Euer Feedback ist willkommen!
Fragen, Anregungen oder Themenvorschläge?
Schreibt uns gerne an: yiasasadenauer@kas.de
Transkript
Kennt ihr den Heiligenberg Athos?
Und was genau macht diese autonome Mönchsrepublik so besonders?
Welche Rolle spielt dieser geheimnisvolle Ort heute noch,
wenn es um die Bewahrung und Weitergabe Jahrhunderte alter christlicher Traditionen geht?
Und vielleicht am dringendsten die Frage,
wie kann eine moderne Gesellschaft die Spiritualität eines Ortes wie Athos nutzen,
um in unserer schnellen, digitalen Welt mehr Ruhe, Tiefe und Orientierung zu finden?
Nach einem eindrucksvollen Besuch für mich auf dem Heiligenberg Athos
begrüße ich euch damit zu einer besonderen Folge von Yiasas Adenauer,
dem Podcast für Griechenland und die Region.
Mein Name ist Marian Wendt und ich leite das Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Athen.
Und ganz besonders freue ich mich auf meinen heutigen Gast,
Prof. Dr. Stefanos Athanasiou.
Er ist Lehrstuhlinhaber für Systematische Theologie an der LMU in München
und bischöflicher Generalvikar der Schweiz.
Wir sprechen über die spirituelle Kraft des Athos,
über stille Weisheiten und gelebte Traditionen
und darüber, wie diese uns helfen können,
in einer Welt im Wandel die innere Mitte zu bewahren.
Hört also rein und hinterlasst mir gerne später am Ende der Folge eure Gedanken.
Wie immer bei Yissas Adenauer starten wir aber zunächst mit den Nachrichten
hier aus Griechenland und der Region im ersten Teil und der Olga.
Mindestlohn und Verwaltungsreform.
Mindestrat berät zentrale Weichenstellungen.
Im Maximus-Palast tagte am vergangenen Donnerstag der griechische Ministerrat
unter Premier Kyriakos Mitsotakis.
Es war die erste Sitzung nach der Regierungsumbildung.
Im Fokus standen dabei der Vorschlag zur Erhöhung des Mindestlohns
für 2025 von Arbeitsministerin Kyriakos und Finanzminister Pyrakaikis.
Das Mindestentgelt soll ab 1. April griechenlandweit 880 Euro betragen.
Außerdem wurde über die Reform der öffentlichen Verwaltung beraten.
Künftig sollen die Bürgerinnen und Bürger über ein Bewertungssystem
stärker in die Arbeit und Leistung der Behörden einbezogen werden,
um mehr Transparenz und bessere Dienstleistungen im öffentlichen
Sektor zu schaffen.
Chevron investiert in griechische Offshore-Energie und verstärkt
sein Engagement in Griechenland.
Das Umwelt- und Energieministerium hat das Interesse des US-Energieriesen
für die Erkundung und Förderung von zwei Offshore-Gebieten südlich
von Kreta offiziell angenommen.
Damit erhöht sich die Zahl der neuen Explorationsgebiete in Griechenland
auf vier, die eine Gesamtfläche von 47.000 Euro betragen.
Umwelt- und Energieminister Papastavrou sieht darin ein klares
Vertrauenssignal für den Standort Griechenland und einen Hinweis
auf mögliche große Energiereserven im östlichen Mittelmeer.
Ein internationaler Wettbewerb soll für weitere Erkundungen folgen.
Und das waren die Nachrichten aus Griechenland und der Region.
Der erste Teil mit der Olga.
Und damit kommen wir zu unserem...
heutigen Schwerpunkt.
Der heilige Berg Athos, das geistliche Zentrum am Rande
oder vielleicht im Zentrum Europas.
Bevor ich aber in das Interview einsteige mit PProf. Dr. Stefanos Athanasiou
und auch unserem Bericht auf den Athos,
wird die Olga euch zunächst ein paar Informationen geben,
was es mit dem Berg auf sich hat, welche Regeln es gibt
und auch welche Besonderheiten hier zu finden sind.
Hört einfach mal rein.
heilige Berg Athos, geistliches Zentrum am Rande Europas.
Wenn man vom spirituellen Herz der orthodoxen Welt spricht,
dann fällt unweigerlich ein Name.
Berg Athos.
Im Nordosten Griechenlands, auf dem östlichsten Finger der Chalkiviki-Halbinsel,
ragt er in die Ägäis seit über 1000 Jahren Heimat eines einzigartigen Mönchstaates.
Der heilige Berg,
wie er auf Griechisch heißt Agion Oros,
ist zugleich Weltkulturerbe, autonome Mönchsrepublik und gelebte Geschichte.
Rund 20 Klöster zählt Athos heute,
darunter berühmte Namen wie Vatopädi, Simonopetra
und das russische Kloster Agios Padeleimonas.
Etwa 2000 Mönche leben hier,
eingebettet in eine jahrhundertealte Tradition,
aus Gebet, Arbeit und Schweigen.
Ihr Alltag ist vom byzantinischen Rhythmus geprägt.
Sonnenaufgang, Psalmengebet, Ikonenanbetung,
Gottesdienste oft stundenlang in der altgriechischen Liturgiesprache.
Politisch gehört Athos zu Griechenland, verwaltet sich aber weitgehend selbst.
Frauen ist der Zutritt seit dem 11. Jahrhundert untersagt.
Eine Praxis, die international immer wieder kritisch diskutiert wird,
für die Mönche aber ein zentraler Bestandteil der Askese ist.
Wer Athos besuchen will, braucht eine besondere Genehmigung.
Das sogenannte Thean Monedirion.
Und selbst Männer dürfen nur in begrenzter Zahl eintreten.
Trotz oder gerade wegen seiner Abgeschiedenheit ist der Heilige Berg
ein Ort mit starker geistiger Ausstrahlung,
nicht nur für orthodoxe Gläubige.
Internationale Künstler, Intellektuelle und auch Politiker haben ihn besucht.
Athos ist ein Ort der Konzentration, der Stille und ein Stück Byzanz im 21. Jahrhundert.
Ein Blick auf den Berg Athos ist immer ein Blick in die Seele Europas,
in das, was bleibt, wenn vieles andere vergeht.
Und das war ein erster kleiner Einblick in den Berg Athos.
Es ließen sich sicherlich viele Stunden natürlich über den Berg Athos reden.
Und wir wollen euch ein bisschen jetzt vertiefend in unsere gemachten Erfahrungen mitnehmen.
Und wenn ich von uns spreche, dann meine ich Prof. Dr. Stephanos Athanasios und meine Wenigkeit.
Und wir waren vor gut zehn Tagen auf dem Berg Athos.
Lieber Stephanos, danke, dass du dir die Zeit genommen hast,
dass wir gemeinsam auf den Berg Athos reisen konnten
und jetzt nochmal hier eine kleine Auswertung auch durchzuführen.
Ja, ich bedanke mich auch herzlich und ich freue mich,
dass wir jetzt nach diesem Zeitpuffer, können wir jetzt sagen,
doch mal darüber reflektieren können.
Das ist nochmal schöner, wenn da ein paar Tage vergehen,
wo man drüber nachgedacht hat und sich nochmal viele Erinnerungen
holen konnte beziehungsweise daran nachdenken kann.
Und da freue ich mich, dass wir das jetzt nochmal im Gespräch vertiefen können und austauschen.
Wir waren vom 17. bis 20. März auf dem Berg Athos.
Dieses Interview nehmen wir jetzt am Donnerstag, den 27. März, auf.
Nur das als kleine zeitliche Eindruckung für unsere Hörer.
Wir dutschen uns und deswegen nicht verwundern,
dass ich Stephanos Athanasios Stephanos nenne.
Stephanos ist Professor.
Professor an der Ausbildungseinrichtung für orthodoxe Theologie an der LMU in München
und er ist bischöflicher Ritar der Metropolie der Schweiz.
Lieber Stephanos, vielleicht, du warst ja schon einige Male auch auf dem Berg Athos.
Vielleicht fangen wir mal von hinten an.
Welches Gefühl hast du beim Verlassen gehabt
oder welches Gefühl hast du, wenn du den Berg Athos immer wieder auch verlässt?
Ja, ich sage immer gerne, auf dem Athos tickt die Zeit etwas anders.
Also und tatsächlich auch der ganze Lebensrhythmus,
wie du ja auch erfahren hast, ist nochmal ein ganz anderer.
Also um halb vier aufzustehen, damit man dann um vier Uhr
beim ersten Gottesdienst sein kann und so weiter und so fort.
Und auch, dass das Gebet eine zentrale Rolle des Alltags ist.
Ja, also auch den ganzen Tag verteilt, auch längere Stunden dann der Gottesdienst.
Darüber hinaus aber die Natur, die unberührte Natur,
die man auch erfährt, ja, und auch die Mönche,
die man sieht, die in diesem klösterlichen Alltag ist.
Wenn man dann aus dieser Welt wieder raustritt
und in den, ich sage jetzt mal, gewöhnlichen Alltag der Gesellschaft wieder hineingeht,
merkt man schon einen großen Unterschied, ja.
Es ist manchmal so, dass man von einer ganz anderen Welt in eine ganz andere kommt.
Und ja, die Fahrt mit der Fähre dauert ja,
wenn man die Schnellfähre nimmt, also vielleicht eine Stunde oder so,
ja, oder gar weniger.
In dem Sinne ist da nur ein Stunde Unterschied.
Aber doch, muss ich immer sagen, habe ich dann immer so eine kleine Wehmut,
zu sagen, ach, das war wieder schön.
Ja, so nach dem Motto, es war mal schön, wieder so auszuschalten,
auch irgendwo zu sein, wo ein größerer Landstrich,
ja, das ist ja jetzt nicht nur ein Kloster,
sondern es sind ja 20 Klöster und eine ganze Halbinsel, die so lebt.
Das heißt, auch die Pilgerwege,
inzwischen den Klöstern und so weiter,
das, ja, das hinterlässt doch immer wieder eine,
eine sehr, ja, schöne Erfahrung bei mir, muss ich sagen.
Und dann auch ein bisschen Wehmut, wenn ich dann auch wieder gehe.
Für mich der, für mich, ich habe diese ähnliche Erfahrung gemacht,
muss ich sagen, als ich das erste Mal zurückgekommen bin,
es war für mich schon ein Eindruck wie,
man kommt in eine andere Welt zurück auch.
Und das wird einem beim Zurückgehen bewusster,
viel bewusster, finde ich, als beim Hinfahren selber.
Es gibt dort keine Kaffeebars oder nur eine einzige in der Hauptstadt.
Es gibt nicht diese Annehmlichkeiten des Alltags sozusagen,
so dieses westliche Leben, diese Zivilisation, Kaffeebars, Tavernen.
Man sieht keine Frauen.
Das mag jetzt erst mal verwunderlich für manche wirken.
Ja, es gibt dort nur Männer auf diesem Berg.
Das ist schon auch eine Ausnahme und das stellt man einem fest,
was man auch, was einem fehlt im positiven Sinne.
Und dieses auch hektische, durchorganisierte Leben,
das ist auch dem Athos so nicht,
obwohl es natürlich einem gewissen Rhythmus,
auch einer gewissen Regelmäßigkeit folgt.
Aber ich habe das auch nicht als Stress empfunden, ja.
Das ist tatsächlich so.
Und auch durch den Straßenbau und so weiter,
da gibt es ja keine Ampeln zum Beispiel, ja.
Und auch die Straßen, das sind ja nicht die Straßen,
die wir so kennen, die alle asphaltiert sind und so weiter und so fort.
Und schon der ganze Lebensrhythmus auf dem,
auf dem Berg Athos, auf der Halbinsel,
muss man ja geografisch richtiger sagen,
ist ja wirklich ein ganz anderer.
Und das ist tatsächlich so.
Wenn man sich dann erst mal so ein paar Tage da reingewöhnt hat,
dann ist das Gehen, das finde ich auch immer,
immer wieder so, das Gehen ganz anders als das,
als das Hinfahren, ja.
Das ist viel intensiver.
Also da hast du absolut recht.
Das würde ich vollkommen unterstreichen.
Wenn jemand nach Berg Athos reisen möchte,
und auch, wir haben uns natürlich die Frage gestellt,
welche Erwartungshaltung hat man da in dieser spirituellen Frage?
Glaubst du, dass Menschen, die ihren Bezugspunkt zu Gott finden wollen,
ihre tiefste Spiritualität dort finden werden?
Oder ist es vielleicht doch etwas anderes,
was die Menschen dort suchen, finden?
Ist natürlich dieser Berg vielleicht, wie man sogar auch steigen kann,
2000 Meter in der Höhe, sagt, jetzt bin ich Gott am Nächsten.
Ist das für dich vielleicht dieser Punkt,
weswegen man nach Athos auch reisen sollte?
Hm, ich muss erst mal sagen,
jeder Mensch ist natürlich auch etwas anders, ja.
Also, und jeder hat seine eigene,
ich sag jetzt mal, seinen eigenen Zugang zu Gott,
wo er Gott sich am Nächsten fühlt.
Es ist tatsächlich so, dass sehr, sehr viele Menschen,
also vor allem auch orthodoxen Glaubens,
nicht nur, aber vor allem natürlich,
sich diesen Ort auf dem Athos gesucht und auch gefunden haben.
Ja, das sieht man auch dadurch,
also es wurde ja schon erwähnt,
dass auf dem Athos wir jetzt ca. 2000 Mönche haben
und das sind jetzt nicht alle 80-Jährige oder so, ja,
sondern es sind sehr, sehr viele junge Menschen dabei,
auch sehr, sehr viele und das ist ein Novum in,
ich sag jetzt mal, Ende des 20., Anfang des 21. Jahrhunderts,
sehr, sehr viele gebildete Mönche, ja,
also Ärzte, Juristen und so weiter und so fort,
auch auf Professorinnenebenen, die dann gesagt haben,
ja, das Leben in der Welt ist doch nichts für mich
oder ich suche mehr Sinn in meinem Leben
und die dann auf dem Athos sozusagen diesen Sinn des Lebens gefunden haben, ja.
In dem Sinne ist vor allem in der Pastoraltätigkeit,
muss ich sagen, der Athos für die orthodoxe Kirche
einer der wichtigsten Orte,
weil vor allem sehr viele junge Menschen dort versuchen, Gott zu finden.
Wie gesagt, jeder hat seinen eigenen Weg und seine eigene Art und Weise,
wo er das finden kann.
Also, nicht jeder fühlt sich auf dem Athos gleich super
und wie gesagt, dass er den Ort seiner Spiritualität dort gefunden hat,
das ist so, das ist eine Tatsache,
aber es sind viele, das ist auch eine Tatsache
und tatsächlich, ich kann mich das sehr gut vorstellen,
dass dieser Lebensrhythmus, der ja, wie wir gesagt haben,
ein ganz anderer ist, als wir den gewohnt sind im Alltag,
ja, dass das vor allem junge Menschen sehr fasziniert,
sozusagen dem Göttlichen näher zu kommen,
in dieser Stille und Ruhe, ja.
Also, es gibt schon viel Arbeit und es wird viel getan,
aber der Lebensrhythmus ist nochmal abgestimmt auf,
ja, ganz typisch klösterlich,
also dieser Mainstream des Klosterlebens,
also acht Stunden Gebet, ja, acht Stunden Ausruhen,
acht Stunden Arbeit, aber nie am Stück, ja,
also immer mit Unterbrechungen zwischen den verschiedenen
und das wird versucht auf dem Athos.
Und ich glaube, das fasziniert viele junge Menschen vor allem.
Du hast es schon angesprochen,
dass der Berg Athos eine besondere Bedeutung hat,
insbesondere für die pastorale Tätigkeit in der orthodoxen Kirche.
Vielleicht könnten wir diesen Punkt noch einmal genauer eingehen.
Also, kann man vielleicht auch für nicht orthodoxe Menschen
die Bedeutung ein bisschen des Berg Athos verbildlichen auch?
Es gibt ja viele Menschen im Islam zum Beispiel,
da muss man nach Mekka reisen,
ja, da muss man da um die Kaaba entsprechend pilgern.
Katholiken würden nach Rom reisen,
ja, eine Reise nach Rom im Leben, das muss man gemacht haben.
Man muss einmal im Petersdom gewesen sein
und gerade jetzt natürlich im heiligen Jahr ganz besonders.
Man muss dann nach Jerusalem gereist sein,
an die Geburtskirche, an die Grabeskirche.
Wie kann man das einordnen in Bezug auf die Orthodoxie und den Berg Athos,
der jetzt ja selber kein Berg ist,
oder kein Bezugspunkt, wo etwas Taktisches stattgefunden hat?
Aus meiner Erinnerung heraus, bitte korrigiere mich,
wie jetzt zum Beispiel Geburtskirche, Grabeskirche oder ähnliche Ereignisse.
Oder gibt es vielleicht auch einen Aufruf an orthodoxe Männer in dem Fall,
einmal am Ledigchenbach Berg Athos zu reisen?
Wie kann man das also verstehen und einordnen?
Ja, eine ganz wichtige Frage.
Also, ich muss erst einmal sagen,
dass es in der orthodoxen Kirche und eigentlich auch,
ich würde sagen im Christentum,
allgemein keine Pilgerpflicht gibt, sozusagen.
Man muss nicht einmal im Leben in Jerusalem gewesen sein
oder auf dem Berg Athos oder wo auch immer.
In dem Sinne gibt es keine Pilgerpflicht.
Natürlich gibt es aber, und das ist eine Tatsache,
ich würde sagen, ein Wollen, eine Sehnsucht, mal hinzugehen.
Also, ob das jetzt Jerusalem ist, ob das jetzt der Berg Athos ist
oder auch andere Pilgerorten,
es gibt ja viele, viele Pilgerorte weltweit.
Aber bei diesen vielen Pilgerorten würde ich schon sagen,
dass der Athos natürlich vor allem Männer,
beziehungsweise nur Männer, eine sehr große Anziehungskraft hat,
einmal im Leben dorthin zu gehen.
Und es kommt vor allem daraus,
dass der Berg Athos seit mehr als 1000 Jahren,
muss man ja sagen, ein Ort der Spiritualität ist.
Und davor auch ein spiritueller Ort war,
aber ab dem Jahr 1000 und danach,
beziehungsweise davor und etwas danach,
dann gab es diesen Aufschwung,
ein sehr wichtiger Ort dieser Spiritualität ist.
Weil wir eben dort sehr, sehr viele Mönche haben,
Warum?
die das Gebet gesucht haben.
Das heißt auch Gott in dem Sinne.
Wer das Gebet sucht, sucht ja Gott.
Und wir haben da sehr, sehr viele Beispiele.
Und ich glaube, das fasziniert die Menschen,
was der Mensch alles tun kann oder tut,
um das Göttliche zu entdecken.
Also diese Askese, dieses Gebet,
dieses sich zurückziehen von der Welt und Gott suchen.
Wir haben viele Einsiedlereien auf dem Athos.
Es gibt ja nicht nur die 20 Großklöster,
die man normalerweise sieht,
sondern sehr, sehr viele Einsiedlereien.
Und ich glaube, diese Art und Weise,
das Göttliche zu suchen,
und dadurch auch seinen inneren Frieden zu finden,
das ist ja der große Versuch,
Gott zu finden, damit man seinen Frieden entdeckt.
Und ich glaube, besonders heute ist der innere Frieden etwas,
was sehr, sehr viele Menschen suchen,
vor allem junge Menschen suchen.
Und deshalb glaube ich, dass bis heute,
also in der gesamten Geschichte,
aber bis heute auch und vor allem heute auch wieder,
der Athos sehr beliebt ist,
vor allem bei jungen Menschen.
Ja, das ist ganz klar und das sehen wir.
Also wir waren ja, das haben wir ja auch gesehen,
wir haben ja ein paar Klöster gesehen,
da wurden ja auch erzählt,
dass in der Geschichte des Athos auch sehr oft Kaiser,
zum Beispiel Mönche geworden sind,
also byzantinische Kaiser,
die eigentlich die vollkommene politische Macht hatten,
und wie auch immer,
und dann trotzdem irgendwie keinen Sinn mehr darin gesehen haben
und gesagt haben, so, jetzt lasse ich alles,
den ganzen Prompt am Kaiserhof und all das
und ich suche meinen inneren Frieden, ja.
Und ich glaube, das ist das,
was auf dem Athos so fasziniert,
die Menschheitsgeschichte, würde ich sagen,
wie der Mensch versucht, Gott zu entdecken
und seinen inneren Frieden dadurch,
und dadurch, dass wir so viele Beispiele haben,
ja, in der Geschichte,
die auf dem Athos diesen Lebensstil gehabt haben,
fasziniert es mich.
Die Kirchen in Europa,
Bis heute hin.
die katholische, die protestantische Kirche,
haben ja an Mitgliederverlusten zu leiden.
Die Attraktivität scheint immer mehr abzunehmen.
Auch bei der Orthodoxie kann man vielleicht sagen,
dass der politische Einfluss ein wenig am sinken ist.
Der gesellschaftliche Diskurs hat sich verändert.
Was glaubst du, wie kann der Berg Athos mit dieser Anziehung,
mit diesen Fragestellungen, die er hat,
du sprachst ja von jungen Menschen,
hat er Chancen, Kirchen wieder interessanter zu machen,
Leuten eine Perspektive zu geben?
Oder ist das eher für so eine kleine Gruppe,
die sich da besonders interessiert für den Athos von Bedeutung?
Ja, eine sehr wichtige Frage.
Vielleicht will ich jetzt mal vorab sagen,
wir sagen ja immer sehr gerne,
die Kirche ist nicht mehr attraktiv und so weiter und so fort.
Und das mag für Westeuropa so der Fall sein
und in gewisser Weise auch für Südeuropa.
Aber die globale Lage ist eine ganz andere.
Also wenn wir jetzt zum Beispiel,
um jetzt ökumenischer zu sein,
also wenn wir die Zahlen der katholischen Kirche
zum Beispiel weltweit uns anschauen,
dann ist das eine steigende Kirche.
Was wir uns jetzt in Deutschland zum Beispiel
überhaupt nicht vorstellen können wegen der Lage.
Aber die Kirchen insgesamt, muss ich sagen,
das ist aber auch in der orthodoxen Kirche so,
sie steigt weltweit.
Und ist nicht fallend.
Das ist nochmal ein ganz wichtiger Punkt.
In Bezug zur Westeuropa ist es so,
dass da auch die orthodoxe Kirche
eher gerade steigende Zahlen hat.
Also nicht fallende.
Aber der Bezug zur Kirche und Staat
in typisch orthodoxen Ländern
und der Athos ist ja umgeben von Griechenland in dem Sinne,
da kann man schon sagen,
dass sich natürlich da vieles verändert hat
in den letzten 30 Jahren.
Dass die Beziehung zwischen Staat und Kirche
nicht diejenige ist, die sie noch vor 30 Jahren waren.
Das ist ganz, ganz klar und das sieht man.
Und deshalb ist es faszinierend,
dass vor allem junge Menschen,
die eigentlich mit den Gemeinden in ihrer Ortschaft
nicht so viel zu tun haben,
auch nicht eventuell in die Kirche gehen,
doch irgendwann mal dieser Punkt am Leben ankommt,
auch in die sehr jungen Zeiten,
vielleicht auch schon mit 18, 19, 20 Jahren,
wo sie sagen, was ist eigentlich der Sinn des Lebens?
Das fragen sich junge Menschen ja auch.
Es ist ja nicht so, dass da drin alles auf einmal egal ist
und sie mit allem irgendwie überhaupt keine Suche mehr
nach dem Sinn des Lebens haben.
Nein, es gibt viele junge Menschen,
die diesen Sinn suchen.
Und da sind solche Orte wie der Athos
oder auch andere Orte,
aber wie der Athos speziell,
natürlich erst mal etwas, wo man drüber gehört hat
und gesagt hat, da erwartet man dann noch etwas,
eine spirituelle Erfahrung, einen Ratschlag.
Also wir haben ja selber gesehen auf dem Athos,
dass immer ein Mönch auch verantwortlich ist für die Pastoral.
Also er sammelt die jungen Menschen vor allem
und es finden Gespräche statt und so weiter und so fort.
Und da haben wir sehr oft den Fall,
dass solche junge Menschen,
die eigentlich mit Kirche überhaupt nichts haben,
einen Mut hatten und haben,
auf einmal doch den Weg ins Göttliche finden.
Aber das ist nochmal interessant,
sie suchen dann vor allem in diesen Klöstern die Spiritualität.
Also das ist nicht dann so,
dass sie dann auf einmal,
also schon ein paar, aber nicht alle,
auf einmal da in der Hausgemeinde
beziehungsweise in der Heimgemeinde
auf einmal total aktiv werden und so weiter.
Nein, sie gehen dann weiterhin ins Kloster.
Um Kirche zu erfahren.
Und das ist vielleicht ein sehr spannender Punkt natürlich,
diese pastorale Tätigkeit.
Junge Menschen, auch ältere, auch mittleren Alters, jeden Alters,
kommen zu diesem Berg, kommen ins Kloster,
sprechen mit den Äbten, mit den Mönchen
und suchen eine Antwort auf politische,
auf gesellschaftliche Fragen.
Und wir haben es ja in Griechenland erlebt,
wie eine Partei, die man überhaupt nicht kannte,
die keine Politik betrieben hat,
keine Kommunikation,
keine Social-Media-Kampagne,
die nicht Werbung geschalten hat auf Fernsehen,
plötzlich drei, vier, fünf Prozent bekommt.
Die Niki-Partei zum Beispiel,
die also über eine Netzwerksteuerung
auch vom Berg Athos,
über orthodoxe Strukturen
eine Stärke gewonnen hat.
Und vielleicht kannst du uns ein bisschen erläutern,
wie dieser polit-gesellschaftliche,
religiöse Zusammenhang funktioniert.
Und wie auch der Athos,
oder nicht der Athos an sich,
es sind ja 20 verschiedene Klöster,
die auch 20 verschiedene Meinungen,
glaube ich, ein Stück weit haben und präsentieren,
da auch ein wenig Einfluss nimmt auf die Gesellschaft
und auf die politische Meinungsbildung
der Gläubigen, die zu ihnen kommen.
Ja, eine sehr wichtige Frage.
Also erstmal vorab, der Athos,
also du hast das Wort Netzwerk benutzt,
hat natürlich ein unglaubliches Netzwerk global.
Also nicht nur in Griechenland,
also vor allem global, würde ich sagen.
Ja, von den USA bis Russland, Asien, Afrika,
also wirklich ein globales Netzwerk,
einerseits auf höchster Ebene,
andererseits auf mittlerer und unterster Ebene.
Also von dem Pizzabäcker, sag ich jetzt mal,
der da von New York hin pilgert,
der da eine Heimat findet
bis zu Staatspräsidenten und Königen,
wie wir ja erfahren haben,
die den Athos auch als einen spirituellen Ort wahrnehmen
und dort pilgern.
Und da entsteht natürlich für die Klöster
ein unglaubliches globales Netzwerk,
um Spiritualität einerseits,
aber andererseits auch über natürlich
die geopolitische Lage zu diskutieren.
Du hast es gesagt, und das würde ich unterstreichen,
es gibt nicht die Meinung des Athos.
Also es wird manchmal so propagiert,
aber das stimmt überhaupt gar nicht.
Es gibt natürlich auch zwischen den Klöstern,
vor allem was jetzt eher das Politische angeht,
unterschiedliche Ansichtsweisen und Meinungen.
Und das ist ja auch sehr menschlich.
Also es sind ja auch verschiedene Klostergemeinschaften.
In dem Sinne sieht sich der Athos offiziell,
das muss ich sagen,
natürlich nicht als ein Ort,
wo eigentlich Politik betrieben werden soll.
Aber, das ist auch eine Realität,
offiziell im Alltag durch Gespräche und so weiter
fallen natürlich politische Themen nicht weg.
Das ist auch eine Tatsache.
Und man redet natürlich auch Politik,
weil die Menschen hingehen und sagen,
ja, wir haben das und das politisch.
Was würden Sie denn dazu sagen?
Und da ist es so tatsächlich,
dass sehr oft auch über Politik gesprochen wird.
Also jetzt, ob es die Ukraine-Krise ist,
ob es andere,
andere politische Diskussionen in und außerhalb Griechenland sind,
global.
Wie gesagt, man diskutiert darüber
und es bilden sich da natürlich Meinungen,
die dann auch vertreten werden
und weitergetragen werden durch dieses Netzwerk.
In dem Sinne würde ich schon sagen,
dass der Athos schon einen großen Einfluss nehmen kann
auf die Pan-Orthodoxie.
Also nicht nur Griechenland,
auf gar keinen Fall,
sondern wirklich Pan-Orthodoxie.
Und ich muss auch sagen,
viele Gläubige hören auch immer,
was sagt denn eigentlich das Kloster,
wo ich immerhin pilgere?
Ja, was für eine Meinung hat es denn zu dem und dem Thema
oder dem Thema?
Da findet schon ein Einfluss statt.
Das muss man sagen.
Also diese, in Anführungszeichen,
Macht, das merkt man schon,
dass der Athos diese hat.
Und wenn ich ehrlich sein soll,
dass die jetzt schwinden,
oder weniger wird,
vielleicht jetzt in Griechenland,
das könnte sein,
weil Griechenland ja auch immer säkularer wird,
aber auf die Pan-Orthodoxie,
wenn ich mir das Pan-Orthodoxie anschaue,
ist es auf gar keinen Fall so.
Also Sie hören, liebe Zuhörer,
dass der Athos nicht nur eine spirituelle Burg ist
zum hinreißen,
sondern auch natürlich Gedanken den Gläubigen mitgibt,
gesellschaftliche Empfehlungen,
gesellschaftspolitische Empfehlungen ausspricht auch
und natürlich auch den einen oder anderen
Einfluss nimmt.
Vielleicht eine letzte Frage, lieber Stephanos,
wenn du wieder,
also ich denke mal,
du würdest wieder hinreisen,
das unterstelle ich jetzt mal so,
und wenn du vielleicht andere Leute,
die erstmalig hinreisen würdest,
was würdest du dir selber fürs nächste Mal vornehmen
und was empfiehlst du dir,
mit welchen Gedanken,
mit welcher Einstellung,
sollte man auf diesen Berg pilgern?
Ich muss sagen,
für mich,
und das ist eigentlich von Anfang an so,
gibt es zwei Arten auf dem Athos,
zu pilgern,
also für mich persönlich.
Entweder wirklich nur als Pilger
oder dann eben meistens,
also meistens oft,
wenn ich mit Freunden hinfahre,
die jetzt mit der Orthodoxie,
also die Orthodoxie nicht kennen
oder das erste Mal auf den Athos,
dann hat man ja auch immer so die Funktion
eines in Anführungszeichen Gruppenleiters
oder wie auch immer,
das ist dann nochmal eine andere Funktion.
Wenn ich alleine hinfahre,
was ich sehr oft getan habe,
vor allem als Student,
muss ich sagen,
war ich immer so der Typ,
also ich habe nie wirklich große Gespräche gesucht,
vielleicht dadurch,
dass ich in meiner Heimatgemeinde
sehr gut involviert war
und das abdecken konnte,
in dem Sinne Gespräche, Diskussionen.
Ich habe auf dem Athos immer die Stille gesucht.
Das hat mir besonders gefallen,
also dieses Gebet in der Kirche,
dieses Versuch,
Gott hier zu finden,
auch dieses,
ich muss sagen,
das Pilgern auf dem Athos,
also vom einen Kloster auf das andere,
das haben wir jetzt nicht,
so aktiv gemacht,
aber das ist auch wunderschön,
wenn man vom einen Kloster zum anderen
wirklich durch die wunderschöne Natur läuft,
die es da noch gibt,
die unberührte Natur
und wirklich einfach nachdenken,
auch gleich ein bisschen beten
auf diesen Pilgerwegen,
auf diesen Wanderpilgerwegen,
wirklich einfach mal in Ruhe nachdenken,
ohne diesen ganzen,
ich sage jetzt mal,
Stress des Alltags von Autohuben
und was weiß ich,
was man so in den Städten eben hat,
wirklich einfach nur mal so
im Gebet verweilt,
die Natur sich anschauen
und einfach,
und dann im Kloster ankommen,
sich dem Rhythmus anpassen,
ja, des Klosters
und das mitzuerfahren,
das war immer so,
das hat mich immer fasziniert
und das hat mir immer wirklich gut getan,
muss ich ganz ehrlich sagen,
ich konnte da wirklich immer Kraft
daraus schöpfen.
Andererseits,
wenn man aber das erste Mal da ist,
würde ich sagen,
einfach mal einwirken lassen,
ja,
und sich nicht groß beeinflussen lassen,
also ich muss ganz klar sagen,
es gibt auf dem Athos wirklich das,
was wir auch sehr gerne
als heilig bezeichnen,
ja, heilige Männer,
die einen inspirieren,
die einen da weitertragen,
aber es gibt natürlich auch Mönche,
die,
ja,
also in Anführungszeichen jetzt
fast überhaupt nicht heilig sind,
ja,
und auch eher dann
politisch diskutieren wollen
oder wie auch immer,
ja, das liegt,
jeder Mensch ist halt anders
und das muss man,
glaube ich,
wenn man das erste Mal
auf dem Athos ist,
wissen,
dass,
also nicht in jeder Ecke
das Heilige
zu erwarten ist,
ja,
sondern dass man
differenzieren muss,
das ist ganz wichtig,
ja,
und natürlich sucht man
das Heilige
und das ist das Schöne,
ja,
das ist auch ein bisschen
das Spannende,
würde ich sagen,
zu sehen,
man redet mit einem Mönchen
und merkt dann relativ schnell,
ah, gut,
er ist sehr spirituell,
aus dem kann ich
was rausholen,
in dem Sinne,
ja,
dann merkt man auch wiederum,
ah,
dieser Mönch,
der ist jetzt,
redet ein bisschen zu politisch
oder wie auch immer,
also,
bei mir ist es dann so,
dann gehen die Philosphien
ein bisschen runter
und ich höre dann höflich
natürlich zu,
aber das war es dann,
ich habe dann nicht wirklich
was mitgenommen
und ich glaube,
das ist das Wichtige,
wenn man das erste Mal
auf dem Athos ist,
einfach hingehen,
schauen,
hören,
ja,
miterleben,
aber auch differenzieren,
das ist ganz wichtig,
ja,
dass man also nicht
überall Ja und Amen sagt
oder einfach mal hören
und,
und sich an das
einwirken lassen,
das ist,
glaube ich,
etwas,
das man machen sollte,
wenn man auf dem Athos ist
und das Faszinierende,
wenn ich das noch sagen kann,
ist natürlich,
wir haben es am Anfang gesagt,
dass man in eine andere Welt
reinkommt,
ja,
manche sagen so ein bisschen
Mittelalter,
gut,
es gibt natürlich Strom
und so weiter,
in dem Sinne ist es nicht
Mittelalter an sich,
aber schon,
dass man in Festungen lebt,
ja,
also,
diese Klöße sind ja Festungen
eigentlich,
ja,
und das ist schon,
ja,
eine Erfahrung,
die kann man nicht überall
auf der Welt machen
und in dem Sinne
ist das,
würde ich wirklich
das so weiterempfehlen.
Vielen Dank
für deine Zeit nochmal,
auch,
dass wir dieses
reflektierende Gespräch
führen konnten
nach einigen Tagen.
Ich glaube,
es ist auch eine herzliche Einladung
für jeden,
der einmal möchte,
auch sich auf den Athos
zu begeben,
auch selber zu suchen,
Fragen zu stellen,
die er vielleicht hat
und sich dafür einfach
die Zeit auch
zu nehmen,
das lohnt sich,
glaube ich.
Stephanos,
du bist
in Deutschland
aufgewachsen,
du lehrst
orthodoxe Theologie
und du lebst
in der Schweiz.
Du hast drei Pässe
von Deutschland,
Schweiz und Griechenland
und da bist du natürlich
auch sehr viel,
vielleicht ein bisschen
mehr im deutschsprachigen
Kulturkreis und Raum
natürlich aufgewachsen
unterwegs
und deswegen vielleicht
für dich ganz besonders
die Frage,
denn jeder,
der erstmalig
zu Yassas Adenauer,
dem Podcast
für Griechenland
und die Region kommt,
bekommt diese Frage
natürlich am Ende.
Was ist denn die Lieblingsinsel
von Stephanos Afanasios?
Eine meiner Lieblingsinsel,
ich muss sagen,
Griechenland hat
viele schöne Inseln,
deshalb ist diese Frage
sehr schwer,
wirklich da ein Primat
reinzusetzen
bei den Inseln
in Griechenland,
aber eine meiner Lieblingsinseln,
muss ich sagen,
ist Patmos,
weil es nicht so dieser,
also es ist trotzdem wunderschön,
aber nicht so touristisch
und auch spirituell.
In dem Sinne
hat das alles zusammen,
also Ferien,
auch was Kirchliches,
aber auch dieses Inselhafte.
In dem Sinne würde ich jetzt
ganz spontan sagen,
Patmos und gleich danach,
deshalb ist es ein bisschen schwierig,
wenn ich das noch sage,
mag ich sehr Korfu.
Also diese zwei Inseln,
also erst Patmos,
dann Korfu,
die haben mir das schon angetan.
Das freut mich
und ich hoffe,
du findest im Sommer
bald die Zeit,
wieder dahin zu reisen,
hier nach Griechenland.
Dir erstmal alles Gute
in die Schweiz,
auch nach München
und wir sind damit am Ende
mit unserem Interview
und kommen zum zweiten
Nachrichten-Vlog
von Yassas Adenauer,
dem Podcast für Griechenland
und die Region.
Auf Wiedersehen.
3
In nächsten
Nachricht
von Tembi im März 2023. Während die Regierungsmehrheit auf einen baldigen Abschluss der
Untersuchungen und eine Plenarabstimmung hinarbeitet, fordert die Opposition eine
Verlängerung der Untersuchungen. Die Sitzung war von hitzigen Debatten und scharfer Kritik
an der Regierung geprägt. Das politische Klima bleibt angespannt.
Griechischer Unabhängigkeitstag in Ankara – Zeichen einer neuen Ära
In Ankara wurde am letzten Montag der griechische Unabhängigkeitstag mit einer diplomatischen
Feier begangen – und das in bemerkenswert positiver Atmosphäre. Der griechische Botschafter
Theodoros Bizakis betonte die Bedeutung guter nachbarschaftlicher Beziehungen ohne Spannungen
und würdigte die verstärkte Zusammenarbeit nach den schweren Erdbeben von 2023. Auch der
türkische Kultur- und Tourismusminister Mehmet Erzsoy
lobte die neue Dynamik zwischen beiden Ländern, erhob besonders die Bedeutung des kulturellen
Austausches und des Tourismus hervor, welches als Brücke für gegenseitiges Verständnis
funktioniert. Zudem erinnerte er an die türkische Unterstützung für Griechenlands Kandidatur im
UN-Sicherheitsrat 2025-26. Beide Seiten zeigten sich entschlossen, den Dialog weiter auszubauen,
ein klares Signal.
Und mit dem Ende des Nachrichtenblocks 2 und der Olga endet auch diese Folge von Yiassas
Adenauer, der Podcast für Griechenland und die Region. Ich bedanke mich ganz herzlich fürs
Zuhören. Ich freue mich, wenn ihr unseren Podcast abonniert und uns mit einer Bewertung gerne
unterstützt. Habt ihr Hinweise, Anregungen oder Themenwünsche? Dann schreibt gerne an
YiassasAdenauer@kas.de
Die E-Mail-Adresse findet ihr auch in den Shownotes. Ein großes Dankeschön geht an die Redaktion
Vassilis Karydas-Ifantis, die Produktion Studio Schumann Leipzig sowie unsere Nachrichten und
heute auch Informationssprecherin Olga Tsotsokou. Hier aus dem mittlerweile frühlingshaften und
sehr sonnigen Athen sage ich Yiasas und freue mich, wenn ihr auch in zwei Wochen wieder reinhört.
Herzliche Grüße, euer Marian Wendt.
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