#34 „Zwischen den Linien: Griechenland im geopolitischen Spannungsfeld“
Wie Athen auf die Eskalationen zwischen Israel, Iran und der Türkei reagiert
22.06.2025 33 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Folge analysiert Marian Wendt gemeinsam mit dem renommierten griechischen Journalisten Tasos Telloglou, wie sich die Eskalation zwischen Israel und Iran auf die Stabilität im östlichen Mittelmeer auswirkt – und welche Rolle Griechenland und Zypern in diesem geopolitischen Spannungsfeld spielen.
Außerdem im Fokus: neue Provokationen der Türkei, Sicherheitswarnungen für die Straße von Hormuz und die stille Diplomatie Athens.
Außerdem im Fokus: neue Provokationen der Türkei, Sicherheitswarnungen für die Straße von Hormuz und die stille Diplomatie Athens.
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In dieser besonders aktuellen Folge spricht Marian Wendt, Leiter des KAS-Auslandsbüros in Athen, mit dem renommierten Investigativjournalisten Tasos Telloglou über die jüngsten militärischen Entwicklungen zwischen Israel und dem Iran. Was wie ein regionaler Konflikt erscheint, hat längst Auswirkungen auf das östliche Mittelmeer – und stellt Griechenland und Zypern vor neue sicherheitspolitische Herausforderungen.
Griechenland zwischen Verbündeten, Risiken und diplomatischer Zurückhaltung
Die Episode beleuchtet:
- Die Auswirkungen des Nahost-Konflikts auf Griechenland und Zypern
- Die Frage, ob Athen stärker in den Konflikt hineingezogen werden könnte
- Die sicherheitspolitische Rolle der Straße von Hormuz für die griechische Handelsflotte
- Griechenlands strategisches Dilemma: enge Partnerschaft mit Israel, aber auch historisch funktionierende Beziehungen zum Iran
- Möglichkeiten und Grenzen griechischer Beteiligung an internationalen Militärmissionen
Neue Provokationen: Streit um die Ägäis flammt erneut auf
Parallel zum Krisengeschehen im Nahen Osten sorgt ein neuer maritimer Raumordnungsplan der Türkei für diplomatischen Zündstoff. Ankara hat eine Karte veröffentlicht, die Teile der östlichen Ägäis umfasst – inklusive griechischer Inseln. Wir besprechen:
- Die politischen Absichten hinter der türkischen Karte
- Reaktionen aus Athen und Brüssel
- Warum dieser Konflikt juristisch komplex, aber nicht unbedingt explosiv ist
Aktuelles aus Griechenland: Parteipolitik und EU-Strafe
Neben der geopolitischen Analyse werfen wir auch einen Blick auf zwei innenpolitische Entwicklungen:
- Konstantinos Skrekas wird neuer Generalsekretär der Nea Dimokratia
- Die EU verhängt eine Strafe von 415 Millionen Euro gegen Griechenland wegen Missmanagement bei Agrarsubventionen
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Dann schreiben Sie uns gerne an: yiasasadenauer@kas.de
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Transkript
Was bedeuten die Eskalation zwischen Israel und dem Iran für
die Stabilität im Nahen Osten und im östlichen Mittelmeer?
Wird Griechenland in irgendeiner Form in den Konflikt hineingezogen?
Und warum verschärfen sich gerade jetzt die Spannungen wieder zwischen
Athen und Ankara heute?
Mein Name ist Marian Wendt, ich leite das Büro der
Konrad Adenauer Stiftung in Athen und nach einer etwas längeren
Urlaubspause melde ich mich heute zurück mit einer etwas besonderen
und brisanten Folge.
In vergangenen Tagen hat sich die Lage im östlichen Mittelmeer
dramatisch zugespitzt.
Der Verteidigungskrieg Israels und die Angriffe aus Teheran zeigen unmittelbare
Auswirkungen auch auf Griechenland und Zypern.
Darüber spreche ich mit dem renommiertesten Investigativjournalisten des Landes Thesos
Telloglou. Gemeinsam analysieren wir Risiken, strategische Optionen und die geopolitische
Rolle Griechenlands und Zyperns in der Region, welche längst auch
zu einer Dauerkrise geworden ist.
Mit Tasos Telloglou habe ich am Donnerstag, den 19.
Juni, gesprochen. Nun aber zunächst der Nachrichtenblock mit den Nachrichten
hier aus der Region.
Dabei geht es um die Spannung zwischen Griechenland und der
Türkei sowie die Besorgnis vor Angriffen auf Griechische Schiffe in
der Straße von Hormuz, wie immer vorgetragen von der Olga.
Ein neuer Maritime -Raumordnungsplan der Türkei sorgt für diplomatische Spannungen
mit Griechenland. Ankara hat eine Landkarte veröffentlicht, die auch Teile
der EGs umfasst und sie bei der UNESCO -Initiative MSP
Global eingereicht.
Die Türkei sprach in dieser Woche von einer offiziellen Registrierung
und einem Bekenntnis zur nachhaltigen Nutzung Maritimer und küstennahe Gebiete.
Athen reagierte umgehend.
Das griechische Außenministerium wies die türkische Darstellung zurück und betonte,
dass der Plan keinerlei Grundlage im internationalen Recht habe.
Man sehe darin einen symbolischen Akt mit innenpolitischer Motivation.
Griechenland kündigte an, auf internationaler Ebene Schritte zu unternehmen und
betonte erneut seine Haltung, sich konsequent am Völkerrecht und an
klaren Prinzipien zu orientieren.
Die Auseinandersetzung verschärft die ohnehin angespannten Beziehungen der beiden Nachbarstaaten,
insbesondere bei Fragen der Seegrenzen und der Souveränität in der
Ägäis.
Alarm für griechische Schiffe in der Straße von Hormuz Nach
der jüngsten Eskalation im Nahen Osten, ausgelöst durch einen israelischen
Verteidigungsangriff auf den Iran und Thererans Gegenreaktion, hat das griechische
Schifffahrtsministerium Alarm für griechische Handelsschiffe in der Straße von Hormuz
ausgelöst.
In einer dringenden Mitteilung werden Reedereien aufgefordert, iranische Hochheitsgewässer möglichst
zu meiden und verstärkte Sicherheitsvorkehrungen an Bord zu treffen.
Zudem müssen Schiffe, die die sensible Region passieren, das Operationszentrum
der griechischen Küstenwache aktiv informieren.
Im ersten Quartal 2025 passierten über 1200 griechische Schiffe über
die Straße von Hormus eine Schlüsselroute für den globalen Handel.
Griechenland verfügt über die größte Handelsflotte der Welt und beobachtet
die Entwicklungen in der Region daher mit besonderer Aufmerksamkeit.
Und dass man die Nachrichten hier aus der Region, wie
bereits auch am Anfang gesagt, wird das Thema unseres heutigen
Podcastes die Situation im Nahen und Mittleren Osten sein.
Hier bei mir ist wieder einmal Tasos Telloglou.
Er ist griechischer investigativer Journalist und arbeitet für Inside Story
und Antenna TV hier in Griechenland.
Hat selber auch im Mittleren Osten gelebt, hat dort auch
Korrespondent und kennt natürlich aufgrund seiner bisherigen Erfahrung auch die
deutsche Seite und die deutsche Politik.
Lieber Tasos, erstmal vielen herzlichen Dank für deine Zeit und
dein Kommen. Schönen Dank, dass Sie mir haben.
Es ist sicherlich kein einfaches Thema, über was wir reden.
Griechenland und Zypern sind die beiden östlichsten Mitgliedsstaaten der EU
hier im Mittelmeerraum.
Das heißt, sie sind mittendrin am Geschehen.
Die Auswirkungen
Darüber wird nicht nur geredet, das ist auch präsent, in
dem Flugzeuge zum Schutz in Athen abgestellt werden, auf Zypern
sind. Viele israelische Staatsbürger sind in beiden Ländern auch gestrandet.
Was glaubst du, wie sich dieser Konflikt zwischen dem Iran
und Israel weiter hier im östlichen Mittelmeer bemerkbar machen wird,
wird er sich ausweiten?
Und welchen Einfluss hat er auf unsere beiden Länder, Griechenland
und Zypern?
Wir befinden uns jetzt am Tag 7 des Krieges zwischen
Israel und Iran.
Es sieht so aus, als ob Israel die völlige Kontrolle
über den iranischen Luftraum hat.
Die iranische Luftabwehr ist völlig ausgeschaltet.
Das heißt, die Israelis können im hellen Tag Ziele in
Iran ungehindert bombardieren.
Nur, du gewinnst keinen Krieg aus der Luft.
Es gibt keinen Krieg, den man aus der Luft gewinnen
kann. Und Israel will nicht ein 90 Millionen starkes Land
mit Bodentruppen besetzen.
Das heißt, die Israelis und die Amerikaner, die seit 36
Stunden dahinten stecken, sichtbar dahinten stecken.
Weil es kann sein, dass sie auch eine kurze Zeit
vorher unsichtbar dahinter standen.
Nicht, dass die Israelis ihre Genehmigung genommen haben, um den
Krieg zu starten.
Das machen sie nie.
Die stehen vor einem Dilemma.
Das Dilemma ist entweder Förder, also die Bereicherung, die zweite
Bereicherung, Uranien -Bereicherungsanlage zu bombardieren mit diesen 12 -13 Tonnen
Bomben, die die Amerikaner haben, und dann zu Verhandlungen zu
gehen. Oder aber, dass sie vorher zu Verhandlungen gehen, aber
dann muss der Iran sich bereit erklären, sein Programm völlig
beiseite zu lassen, sein Nuklearprogramm völlig beiseite zu lassen.
Meine Einschätzung ist, dass Iran den zivilen Teil des Nuklearprogramms
nie...
beiseite lassen wird.
Keine iranische Führung, es gibt keine iranische politische Kraft, die
sowas akzeptieren wird.
Ich kenne auch in der Opposition keine Kraft.
Die Opposition, die es gibt, es gibt nicht viel.
Also das heißt, ich sehe eher, dass wir zu einer
Eskalation gehen. Es gibt diverse Szenarien für diese Eskalation.
Mein Szenario ist, dass die Amerikaner bombardieren und dann, weil
sie nicht sicher sind, dass Fordow geknackt wird, auch mit
diesen Bomben, mit diesen schweren Bomben.
Die Bomben sind schon...
an der israelischen Luftwaffe geliefert, nur die Israelis haben keine
Flugzeuge, die Bomben zu tragen.
Die sind so schwer, sie haben keine Flugzeuge, diese Bomben
zu tragen. Also es ist nicht klar, ob mit diesen
Bomben der Förder geknackt wird.
Förder liegt in der Nähe von Kom in einem Berg,
80 -90 Meter Tiefe und Beton.
Wir wissen auch nicht, wie hart dieser Boden da ist.
Das spielt auch eine Rolle.
Die Israelis stehen vor der Alternative, dass gleichzeitig Förder gebombt
wird, dass Solif gebombt wird und dann ein Einsatzkommando in
Förder eindringt und den Rest erledigt.
So wie das sie in Syrien gemacht haben.
Da alles öffentlich ist, wird es nicht so leicht sein
für die Israelis, die Iraner werden sie sich wehren.
Aber ich glaube, dass mit dieser Episode der Krieg definitiv
zu Ende sein wird.
Du sprachst ja von einer Eskalation im Sinne dieser Bombardierung
dieses Uran -Anreicherungswerks in Fürtho.
Was bedeutet das aber dann im nächsten Schritt für die
gesamte Region des Nahen und Mittleren Ostens?
Wir werden sich Syrien dazu verhalten, Jordanien, Irak, die Golfstaaten.
Wird man da einfach zuschauen oder auch Saudi -Arabien?
Wird man da zuschauen, wird man da Beobachter sein und
das gewähren lassen?
Und das quasi auf eine Situation nur hinauslaufen lassen, die
zwischen Israel und Iran läuft?
Wie beobachten wir das hier von Zypern aus?
Welche Position sollten wir da einnehmen oder hat auch die
zypriotische Beziehung zur griechischen Regierung, wenn es um diese Eskalation
geht?
Die griechische und die zypriotische Regierung sind strategische Partner Israels.
Aus vielen Gründen.
Ein Grund ist, dass Israel nicht besonders freundliche Beziehungen zu
Türkei hat. Die Türken haben sogar die Angst, dass ein
Teil von Nordiran an Aserbaidschan versprochen ist.
Aserbaidschan hat eine Schlüsselrolle gespielt in den nachrichtendienstlichen Aktivitäten des
israelischen Staates. Also es wurden Leute mit aserischen Pässen nach
Iran geschickt. Auch Leute mit indischen Pässen.
Und eingesind auch verhaftet wurden.
Ich glaube, dass es kein anderes Land dagegen gibt, das
einen amputierten Iran akzeptieren würde.
Ich glaube nicht, dass Saudi -Arabien einen amputierten Iran akzeptieren
würde. Auch nicht Jordanien, nicht nur die Türkei, es ist
nicht nur eine Frage der Türken, die eine Angst haben.
Und wir als Griechen mögen diese Kleinstwörter nicht.
Wir projizieren unser eigenes Schicksal da und wir sind sozusagen
für die einheitlichen Staaten.
Da sehe ich ein Spannungsfeld zwischen der objektiven strategischen Zusammenarbeit
mit den Israelis, die jetzt existiert, und der israelischen Agenda
für die Nachkriegszeit.
Da kann es auch schiefgehen, was die israelisch -grünen Beziehungen
betrifft.
Ich glaube, das ist immer ein wichtiges Thema natürlich, gerade
wenn wir in die Region hier schauen, was ist das
Ende? Die Dinge vom Ende her denken, nicht nur jetzt
natürlich einen Regime -Change machen, eine Bombardierung, einen Krieg, sondern
was passiert dann auch nachfolgend, wie kann eine Nachkriegsordnung aussehen?
Beim Thema Eskalation ist natürlich glaube ich auch die größte
Angst.
Und es gibt auch einen anderen Grund, wenn ich etwas
noch zufügen darf.
Falls der Irak auseinanderdriftet, dann kommt die Konfrontation zwischen Israel
und die Türkei näher.
Das Auseinanderrechten Syriens hat diese Konfrontation nicht abgeschwächt.
Und es ist logisch, also dieser Wettbewerb zwischen diesen zwei
Regionalmächten, weil Israel auch der Regionalmacht ist, die sieht man
schon in Syrien, die sieht man in Irak, in Nordirak
und die wird man auch in Iran sehen.
Wenn wir über Eskalation sprechen und da besteht die Gefahr,
dass das Regime sich bis zum letzten Sekunde verteidigen wird,
versucht auch ihre Möglichkeiten, die es hat, zu nutzen, dann
ist natürlich die Straße von Hormuz sicherlich ein Nadelöhr, wo
20 -25 % des weltweiten Öl - und Gastransports durchgehen.
und die Griechen ja die größte Handelsflotte der Welt besitzen.
Es gab jetzt auch eine entsprechende Warnung des griechischen Schifffahrtsministeriums
an die Reedereien.
Was glaubst du, wie Griechen dann hier weiter agieren sollte?
Es hat ja ein Interesse daran, dass die Schiffe fahren
können, dass Waren transportiert werden, dass die Preise natürlich nicht
steigen. Das würden die auch die Griechen, wie alle Menschen,
natürlich sofort in den Tank stellen, spüren, wenn hier die
Straße von Hormos geblockt werden könnte.
Hat Athen da eine Position, die es auch deutlich rüberbringen
kann? Oder ist man da eher Zuschauer und muss abwarten?
Athen kann wenig in diesem Konflikt bewirken.
Athen besitzt nicht die Kraft, diesen Konflikt zu beeinflussen.
Ich kann mir vorstellen, dass in Griechenland lieber ein schnelles
Ende ist als ein unendlicher Konflikt.
Das heißt, es kann schrecklich sich entwickeln, aber wenn es
zwei Tage dauert, dann ist es okay.
Wenn es aber länger hinzieht, zum Beispiel wenn Trump weiter
schwankt, und dann irgendwann die Iraner, die Hutis stärker in
die Auseinandersetzung einbringen als bisher, weil die Hutis haben ihre
eigenen Probleme, auch wegen dessen, was schon passiert ist, und
die Straße von Khorumus schließen, weil die Iraner nicht sehr
viel anzubieten haben in diesem Konflikt.
Jeden Tag weniger Raketen, sie haben keine Flugabwehr, sie haben
keine Marine und sie haben eine Bevölkerung, die nicht hinter
dem Regime steht.
Also die Iraner, die hat so schön an Zelensky gesagt,
you have no cards.
Also die haben keine Karten, das heißt die Iraner haben
sehr wenige Karten, eine Karte ist die Huttis, eine andere
Karte ist die Streets of Hormuz, also die Engpass von
Hormuz. Und die Griechen sind interessiert, dass so schnell wie
möglich Normalität wieder einkehrt in diese Gegend.
Deswegen für die Griechen ist es nicht wichtig, was wird,
aber wie schnell es wird.
Würde sich Griechenland wieder beteiligen in diesem Krieg, auch indirekt,
zum Beispiel in Form von Militärmissionen zum Schutz der Seefahrt
und der Handelswege?
Wir hatten das ja, als die Huthi -Rebellen die Handelsschifffahrt
angegriffen hatten, hatte Griechenland die Führung der entsprechenden Mission Aspides
übernommen. Griechenland verfügt über eine sehr starke Seestreitkraft, Luftstreitkraft, hat
der stärksten Armeen, auch innerhalb des NATO -Gebietes ja, hat
umfangreiche Aufklärung. Wir haben Flugplätze auf Kreta, es gibt auf
Zypern -Basen von Zypern aus und auch die Briten aktiv,
um den israelischen Krieg gegen Iran indirektministerial zu unterstützen, was
die Abwehr von Drogen angeht, was die Aufklärung angeht, Luftbetankung.
Wie weit würde sich der Griechenland auch stärker einbringen, wenn
es um Absicherung von Handelswegen geht, um verschiedene Maßnahmen umge
-
die Massnahmen und den Krieg hier auch zu begleiten.
Ich will nicht sagen, aktiv einzugreifen, nein, das nicht.
Aber es gibt ja auch gewisse indirekte Dinge, die man
unternimmt oder die man nicht unternimmt.
Griechenland macht nichts weniger und nicht mehr als die meisten
europäischen Staaten. Zum Beispiel Deutschland auch.
Das heißt, sie bietet Sudan an, das ist ein Stützpunkt
auf Kreta, wo die amerikanischen Flugzeuge sich betanken.
Sie bietet Hilfe für Israel da, wo es nötig ist,
wie mit den Zivilflugzeugen.
Drei sind schon in der Tent.
Aber sie wird sich nicht stärker einmischen wollen.
Auch nicht in einer Operation.
Jetzt im indischen Ozean, also im Horn von Arabien, das
wird sicherlich Griechenland nicht machen wollen.
Griechenland hat auch ein normales Verhältnis mit Iran gehabt.
Bis mindestens die Obamateran -Einigung von 2014, 2015.
Und Iran hat dem Land geholfen mit Örtöl in der
Zeit der Memoranda, als die Sanktionen vorläufig aufgehoben wurden.
Das heisst, wir konnten nirgendwo Öl kaufen und die Iraner
haben uns Öl gegeben.
Also die Beziehungen sind nicht so schlimm, obwohl wir diese
strategische Partnerschaft haben mit Israel.
Die sind so eng wie auch andere Beziehungen von anderen
europäischen Staaten. Ich denke an Italien, nicht an Frankreich, das
ist ein spezielles Verhältnis zu Iran.
Deutschland auch. Also Griechenland wird nicht von Iran, also von
Teheran, völlig entfremdet sein.
Es gibt auch die Zeit nach dem Krieg.
Und nach dem Nuklearprogramm.
Wie schätzt du die Situation in Griechenland selber ein auf
Zypern? Wir haben ja sehr viele Israelis, die Urlaub machen,
die hier investieren.
Wir reden von mindestens 6 .500 bis 10 .000 Israelis,
die auf Zypern jetzt gestrandet sind, weil keine Flüge gehen.
Du sagtest auch im Vorgespräch bis zu 100 .000 Israelis,
die sich in Griechenland gerade aufhalten, die Urlaub machen, investieren,
hier leben. Es gibt ja sehr, sehr viel Austausch zwischen
Griechenland und Israel, die jetzt hier sind.
Glaubst du, es kommt zu Situationen auch im Land, die
als Resonanzstraftaten gelten, von Linken, vielleicht auch von Rechten gegenüber
Israelis, die im Land hier sind, die eine pro -iranische,
eine pro -palästinensische Stimmung haben und ausnutzen, um hier vorzugehen
gegen Israelis? Und wie sehen die Griechen vielleicht selber die
Situation, dass sie hier
als Kriegsteilnehmer eventuell gesehen werden könnten.
Deutschland wird ja klar gesehen von vielen Gruppen, das ist
an der Seite Israel.
Deutschland ist pro Israel und deswegen gibt es da ansprechend
auch Straftaten. Es gibt Demonstrationen gegen Israel in Deutschland, sehr
massiv. Aber in Griechenland habe ich den Eindruck, es ist
bisher ruhig geblieben in dieser Hinsicht, obwohl es Potenzial gibt,
dass der Gegner oder die pro -palästinensischen, pro -iranischen Gruppen
ausgreifen könnten.
Man muss hier einen Strich ziehen zwischen Pro -Palästinenser und
Pro -Iran. Es gibt sehr viele Griechen, ich glaube die
große Mehrheit der Griechen, die mit den Palästinenser sehr sympathisieren.
und die sie auch mit Hamas nicht so sehr im
Übel sind, auch nach dem 7.
Oktober, das ist ein Problem.
Aber es gibt kein besonderes Liebesverhältnis zum Regime in Teheran.
Es gibt, also wie in anderen Ländern, ich glaube, dass
das Leben des Regimes, das öffentliche Leben des Regimes in
Teheran, ist nicht sehr, ist gezählt in einem Land wie
Griechenland. Natürlich...
Wenn die Amerikaner jetzt sich beteiligen, da wird wieder eine
andere Sache, weil dann ruft hervor diese ganze Beteiligung die
klischeehafte, an die amerikanische Sentiments in Griechenland, gefestigt durch die
Abscheu gegen Trump.
Es wird ein bisschen kompliziert.
Also es ist ein Krieg von Trump jetzt.
Das ist der erste Krieg von Trump.
Und jeder, der sich gegen Trump stellt, kann der Versuch
unterliegen, auch gegen diesen Krieg zu stehen.
Also gegen die amerikanische Verwicklung in diesem Krieg, gegen die
Israelisten, die den ganzen Wagen ziehen und deswegen für die
Iraner. Es gibt Dynamiken in diesem Krieg, die sich ständig
ändern.
Eine Dynamik oder eine weitere Dynamik, die in diese Woche
auch hineingekommen ist, ist die Veröffentlichung eines neuen maritimen Raumordnungsplans
der Türkei. Also zusätzlich zu der Konfliktsituation, die wir im
Nahen und Mittleren Osten haben, Iran, Israel, Syrien, Hezbollah, gibt
es natürlich die fortwährende Frage.
in der Ägäis, die immer wieder bestritten wird von der
Türkei, der Grenzziehung, der Seegrenzen, der maritimen Raumordnungen und hat
in dieser Woche die Türkei einen Plan veröffentlicht mit einer
Karte, wo man den Eindruck gewinnen könnte von den Linien,
die dort gezogen wurden, dass die östliche Ägäis, die Insel
von Lesvos bis Rodos von der Türkei beansprucht werden sollen.
Das ist so ein Eindruck, den die Türkei auch bewusst
vermitteln möchte.
Sie hat das ja immer wieder auch gesagt mit ihrer
Blue -Homeland -Agenda und auch der Drohung, wenn Griechenland das
internationale Recht umsetzen sollte, nämlich 12 Seemeilen -Hoheitsgewässer zu beanspruchen
in der Ägäis, dass sie den Krieg erklären.
Wie alles, kann man das vielleicht dem Zuhörer erklären, hängt
das zusammen, hat das überhaupt einen Bezug zum Iran, macht
man das in dieser Woche unter dem Radar der Öffentlichkeit,
diese Karte, damit es keiner mitbekommt, weil alle sich mit
Iran, Israel, Nahost beschäftigen, oder welche Implikation wird es auch
in diesem Gesamtgeschehen haben?
Also die Seeparks der EG ist, die hat Griechenland konzipiert
aus rein Umweltsgründen.
Das hat nichts mit Geopolitik zu tun.
Auch die meisten von diesen Inseln sind unbewohnt oder nur
von Vögeln bewohnt.
Es dient auch dem Schutz der Vögel.
Die Türkei sieht es anders.
Die Türkei sieht einen alten Souveränitätsanspruch auf diese kleinen Inseln,
diese Felsen, das sind meistens Felsen.
Und obwohl Griechenland die Dodecanese, also den südlichen Zipfel des
griechischen Inselkoglomerats in der Ägäis rausgelassen hat, meiner Meinung nach
ein Fehler, weil das wird schwieriger sein, das vorzuschlagen, vom
ursprünglichen Plan des Seeparks, das ist ein Seepark, ein nationaler
Seepark, obwohl Griechenland das getan hat, kam die Türkei raus
mit einer Karte, wo sie die Hälfte der Ägäis beansprucht
hat.
Es macht wenig Sinn, was die Türken da vorgeschlagen haben.
Wir sind von der europäischen Gesetzgebung verdonnert.
diese Seeraumplanung zu verabschieden.
Wir werden Strafgelder bezahlen, falls wir das nicht tun.
Und im Rahmen dieser Verpflichtung Griechenlands müssen wir auch die
Nationalparks definieren. Wir sind zu spät dran.
Wir haben uns nicht beeilt, wir haben das am Ende
gelassen. Nur das tut auch die Türkei nicht und sie
bringt ihren eigenen Plan.
Ich halte nicht viel von dem.
Es ist viel Papierkrieg.
Auch ich halte nicht viel von Schutz, der jeder beansprucht.
Weil wir wissen schon, dass zum Beispiel in dieser hier
haben wir eine schöne Karte, da wo wir gerade sitzen.
Also das ging praktisch von Carpathus, von hier.
Vielen Dank für's Zuhören.
ist hier gegen diesen Park.
Also bis nach Naxos, ein bisschen in die Gekladung hinein?
Ja, ein bisschen in die Gekladung hinein.
Und alle diese Kleinfelsen hier standen in diesem Park, nur
es gab keinen einheitlichen Raum.
Es gab Pässe für die Seefahrt und Pässe für die
Fischerei. Und zum Beispiel eine der Forderungen der Umweltorganisationen ist,
dass es auch Protected Areas gegen die Fischerei gibt.
Das heisst, auch die türkischen Fischer dürfen nicht da fischen,
nicht nur die griechischen Fischer.
Für die Türkei ist das alles terra incognita, obwohl sie
zum Beispiel an den Buchten hier geschlossene, geschützte Gewässer haben
für die Fischerei.
Die Buchten gegen von Rodders, gegen von Kurs?
Nein, die türkische Buchte.
Die Türken dürfen hier nicht fischen.
Okay. Aber nur Frankreicherfische.
Das ist ein bisschen komisch.
In der Mitte von der Ägäis.
Das ist ein bisschen komisch.
Also, ich halte nicht viel von dieser ganzen Sache.
Und ich glaube, das sind eher Sachen, mit denen man
ein bisschen lacht.
Vielleicht in einem Jahr sind sie alle vergessen.
Es ist eine Verhandlungskarte für jede Seite.
Aber für die Griechen ist es auch eine europäische Verpflichtung.
Die müssen es tun.
Weil sonst werden für Strafgelder verhängt.
Also, brauchen wir das Thema nicht so hoch bewerten.
Es wird nicht die nächste Eskalation folgen.
Aber es ist natürlich immer so ein kleiner Stich und
ein bisschen Pushen aus Ankara gegenüber Athen.
Ich glaube, das ist auch gut so, dass wir hier
nicht eine weitere Eskalation haben.
Es gibt in der Region zurzeit sehr viele Spannungen, sehr
viele Schwierigkeiten. Wir hatten darüber gesprochen, Israel, Iran, ganz aktuell.
Ich darf mich ganz herzlich bei dir bedanken für deine
Zeit, für dein Kommen.
Wir werden wahrscheinlich, auch wenn wir uns das beide wünschen,
nicht das letzte Mal darüber gesprochen haben, sondern ich glaube,
in wenigen Wochen und Monaten wird eine andere Situation da
sein, die wir wieder neu bewerten müssen.
Und dann werden wir hier direkt nah dran sein.
Deswegen vielen Dank für dein heutiges Kommen und ich sage
mal auch wahrscheinlich für dein nächstes Kommen in einer nächsten
Folge, wo ein Jasas Adonai, der Podcast für Griechenland und
die Region. Schönen Dank.
Danke.
Kostas Skräckas ist neuer Generalsekretär der Nea Demokratia.
In Griechenland hat die konservative Regierungspartei Nea Demokratia einen neuen
Generalsekretär.
Der Abgeordnete und ehemalige Minister Kostas Skräckas übernimmt auf Vorschlag
von Premierminister Kyriakos Mitsotakis das Amt ab sofort.
Seine Vorgängerin Maria Syrengela war zuvor zurückgetreten.
In seiner Antrittsrede betont Skräckas den Vorrang nationaler Interessen vor
Parteipolitik sowie die klare Ausrichtung auf Demokratie und Rechtsstaat.
Nea Demokratia, so Skräckas, sei eine offene und moderne Partei,
die den Dialog mit der Gesellschaft suche.
Ziel sei es, die Partei geeint in eine dritte Amtszeit
zu führen. Geldstrafe von 415 Millionen Euro gegen Griechenland wegen
Missmanagement bei Agrarsubventionen.
Die Europäische Kommission hat Griechenland mit einer Geldstrafe in Höhe
von 415 Millionen Euro belegt.
Der Grund? Massives Mismanagement und unzureichende Kontrollen bei der Auszahlung
von EU -Agrarsubventionen im Zeitraum von 2016 bis 2023.
Verantwortlich ist die griechische Zahlstelle OPGP über die landwirtschaftliche Fördermittel
abgewickelt werden.
Zwar wurden laut Brüssel keine konkreten Betrugsfälle festgestellt, dafür aber
gravierende Verwaltungsfehler und strukturelle Defizite, die sich über Jahre hinweg
durch das System gezogen haben.
Der gesamte Betrag muss nun vom griechischen Staat getragen werden,
was letztlich alle Steuerzahler belastet.
Wie die Zeitung Kathimerini berichtet, wird innerhalb des Landwirtschaftsministeriums die
Verantwortung aller Regierungen der vergangenen zehn Jahre anerkannt.
Zugleich warnen sie, dass die EU -Fördermittel für Griechenlands Landwirtschaft
künftig deutlich gekürzt werden könnten, wenn keine grundlegenden Reformen erfolgen.
Die Regierung zeigt sich entschlossen, die strukturellen Schwächen bei OPGP
zu beheben. Dennoch wirft die Strafe ein Schlaglicht auf langjährige
Versäumnisse im Umgang mit EU -Geldern und erhöht den Druck
auf Aten, die Verwaltung effizienter und transparenter zu gestalten.
Und das waren die Nachrichten hier aus Griechenland.
Die Kenner unseres Podcasts, Jasas Adenauer, haben es natürlich gehört.
Wir haben diesmal die Nachrichtenblöcke vom Inhalt her getauscht, um
die internationale und die regionale Nachrichten vorzuziehen vor das Interview
mit Tasos.
Wir sind damit am Ende aber nun unserer aktuellen Folge
von Yiasas Adenauer, dem Podcast für Griechenland und die Region
angekommen. Ich bedanke mich ganz herzlich fürs Zuhören, freue mich,
wenn ihr unseren Podcast abonniert und uns mit einer Bewertung
bei Apple oder Spotify unterstützt.
Habt ihr Hinweise, Anregungen oder auch Themenwünsche, schreibt mir sehr
gerne an yiasasadenauer@kas.de, yiasas mit einem S.
Die E -Mail -Adresse findet ihr auch in den Shownotes.
Ein großes Dankeschön geht an die Redaktion Vasilis Karydas-Yfantis,
die Produktion Studio Schumann -Leipzig sowie unsere Nachrichtensprecherin Olga Tsoutsou.
Bis zum nächsten Mal in zwei Wochen, euer Marian Wendt.
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