#8 150 Jahre Deutsches-Archäologisches Institut Athen: Eine Reise in die Vergangenheit
Außerdem: Bauernproteste, goldene Visa und gleichgeschlechtliche Ehe
18.02.2024 24 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Podcast-Folge geht es um das 150-jährige Bestehen des Deutschen Archäologischen Instituts Athen. Im Gespräch dazu Prof. Dr. Katja Sporn, Direktorin der Abteilung Athen des Deutschen Archäologischen Instituts. Gemeinsam mit Host Marian Wendt blickt Sie auf das Jubiläumsjahr voraus und schaut in die wechselvolle Vergangenheit der Einrichtung zurück. In den Nachrichten wird über die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Griechenland berichtet, sowie über die Bauernproteste und die geplante Erhöhung des Grenzwerts für goldene Visa. Es wird auch über den Besuch des deutschen Bundespräsidenten Steinmeier auf Zypern berichtet und die Bemühungen um eine Lösung der Zypern-Frage. In Greece2Go geht es um das griechische Faschingsfest "Apokries".
Von archäologischen Jubiläen bis zur griechischen Karnevalszeit
Das Deutsche Archäologische Institut Athen feiert sein 150-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung im Jahr 1874 hat das Institut einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung der griechischen Vergangenheit geleistet. Es hat zahlreiche archäologische Ausgrabungen durchgeführt und wichtige Erkenntnisse über die antike griechische Kultur gewonnen. Das Jubiläum wird mit einer Reihe von Veranstaltungen gefeiert, darunter Ausstellungen, Vorträge und Konferenzen. Das Deutschen Archäologische Institut Athen ist ein wichtiger Partner für die griechische Archäologie und hat maßgeblich zur Entwicklung des Fachgebiets beigetragen.
In den Nachrichten wird über eine historische Veränderung in Griechenland berichtet: die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Nach einer langen politischen Debatte hat das griechische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das es homosexuellen Paaren ermöglicht, legal zu heiraten. Griechenland ist damit das 16. europäische Land, das die gleichgeschlechtliche Ehe einführt. Die Entscheidung ist ein großer Schritt für die LGBTQ+-Community in Griechenland und ein Zeichen für eine progressive und tolerante Gesellschaft.
Außerdem geht es um die geplante Erhöhung des Grenzwerts für goldene Visa. Goldene Visa sind Aufenthaltsgenehmigungen, die an ausländische Investoren vergeben werden, die eine bestimmte Geldsumme in Griechenland investieren. Die Regierung plant, den Grenzwert für den Erwerb eines goldenen Visums von derzeit 500.000 Euro auf 800.000 Euro zu erhöhen.
In "Greece2go" geht es um "Apokries". Apokries ist das griechische Faschingsfest. Übersetzt heißt es so viel wie Fleisch vorbei und findet in den drei Wochen vor Beginn der Fastenzeit statt.
Links zur Sendung
Deutsches Archäologisches Institut
https://www.dainst.org/
Deutsches Archäologisches Institut Athen
https://www.dainst.org/athen
Das Deutsche Archäologische Institut Athen feiert sein 150-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung im Jahr 1874 hat das Institut einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung der griechischen Vergangenheit geleistet. Es hat zahlreiche archäologische Ausgrabungen durchgeführt und wichtige Erkenntnisse über die antike griechische Kultur gewonnen. Das Jubiläum wird mit einer Reihe von Veranstaltungen gefeiert, darunter Ausstellungen, Vorträge und Konferenzen. Das Deutschen Archäologische Institut Athen ist ein wichtiger Partner für die griechische Archäologie und hat maßgeblich zur Entwicklung des Fachgebiets beigetragen.
In den Nachrichten wird über eine historische Veränderung in Griechenland berichtet: die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Nach einer langen politischen Debatte hat das griechische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das es homosexuellen Paaren ermöglicht, legal zu heiraten. Griechenland ist damit das 16. europäische Land, das die gleichgeschlechtliche Ehe einführt. Die Entscheidung ist ein großer Schritt für die LGBTQ+-Community in Griechenland und ein Zeichen für eine progressive und tolerante Gesellschaft.
Außerdem geht es um die geplante Erhöhung des Grenzwerts für goldene Visa. Goldene Visa sind Aufenthaltsgenehmigungen, die an ausländische Investoren vergeben werden, die eine bestimmte Geldsumme in Griechenland investieren. Die Regierung plant, den Grenzwert für den Erwerb eines goldenen Visums von derzeit 500.000 Euro auf 800.000 Euro zu erhöhen.
In "Greece2go" geht es um "Apokries". Apokries ist das griechische Faschingsfest. Übersetzt heißt es so viel wie Fleisch vorbei und findet in den drei Wochen vor Beginn der Fastenzeit statt.
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Transkript
Music.
Kalimera Olga. Yashu Marian. Geht es dir wieder besser? Gott sei Dank,
langsam aber sicher. Das ist schön.
Herzlich willkommen damit zur achten Folge des Podcastes Yassas Adenauer,
der Podcast für Griechenland und die Region.
Heute auch wieder spannende Themen für euch und für sie hier dabei.
Es geht unter anderem im Schwerpunkt um das Deutsch-Archäologische Institut in Athen.
Das feiert sein 150-jähriges Bestehen.
Olga, im Grease to go, was haben wir da heute? Heute reden wir über Apokrys.
Hört sich spannend an. Gleich gibt es dazu viel, viel mehr zu berichten.
Ah ja, ich bin schon gespannt.
Und jetzt kommen aber zunächst die Nachrichten.
Unter anderem geht es um die Bauernproteste und die Erhöhung der Gebühren für die Golden Visa.
Also bleibt gespannt und ein gutes Hören hier bei Yassas Adenauer.
Music.
Yassas Adenauer – das Wichtigste aus Griechenland und der Region Griechisches
Parlament stimmt mehrheitlich für Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe.
Das neue Gesetz erkennt offiziell gleichgeschlechtliche Beziehungen an und gewährt
den Betroffenen die gleichen Rechte wie heterosexuellen Paaren.
Die Verabschiedung dieses Gesetzes markiert einen wichtigen Schritt in Richtung
Gleichberechtigung und Anerkennung der Vielfalt in der griechischen Gesellschaft.
Die Reaktionen auf die Verabschiedung waren gemischt, wobei Unterstützer ihre
Freude über den Fortschritt zur Gleichberechtigung ausdruckten,
während einige Gegner des Gesetzes Bedenken und Ablehnung äußerten.
Diese Entwicklung spiegelt die unterschiedlichen Überzeugungen und Auffassungen
in der Gesellschaft zu Themen wie Zusammenleben und familiärer Struktur wider.
Mitsotakis kommt Bauern teilweise entgegen.
Der griechische Ministerpräsident Mitsotakis ist den seit Wochen protestierenden
Bauern teilweise entgegengekommen.
Bei einem Treffen in Athen versprach Mitsotakis einer 15-köpfigen Delegation
von Landwirten niedrigere Energierechnungen und Steuererleichterungen.
Mitsotakis wies zugleich darauf hin, dass die Haushaltszwänge wenig Spielraum
für größere Ausgabenerhöhungen ließen.
Es war zunächst unklar, ob das Angebot der Regierung die Vertreter der Bauern
veranlassen würde, ihre Protestaktionen zu beenden.
Nicht alle unsere Forderungen sind erfüllt worden. Wir glauben,
dass unsere Proteste weitergehen müssen, erklärte ein Bauernvertreter vor Journalisten.
In mehreren Teilen des Landes errichten Landwirte seit Tagen zeitlich befristete Straßensperren.
Im Vorfeld des Treffens mit dem Ministerpräsidenten drohten Bauernvertreter,
mit einer Ausweitung der Kampagne sollte die Regierung ihre Forderungen nicht erfüllen.
Die Regierung hat wiederholt zu verstehen gegeben, dass sie den Dialog nur unter
der Bedingung führen werde, dass die Bauern die Blockaden wichtiger Verkehrsverbindungen unterlassen.
Griechenlands Oppositionsparteien unterstützen die Forderungen der Landwirte.
Ihre Vertreter nehmen demonstrativ an deren Protestaktionen teil.
Athen plant Erhöhung des Grenzwertes für goldene Visa zur Bewältigung der Wohnungskrise.
Die griechische Regierung plant, die Mindestinvestitionen für den Erwerb des
sogenannten goldenen Visums auf bis zu 800.000 Euro anzuheben.
Schon im letzten Jahr wurde der Grenzwert für den Erwerb einer Immobilie in
Griechenland, der mit einem fünfjährigen Aufenthaltsrecht für Bürger aus Nicht-EU-Staaten einhergeht,
von 250.000 auf 500.000 angehoben.
Ministerpräsident Mitsotakis kündigte die Maßnahme im Parlament an und nahm
dabei Bezug auf einen Vorschlag der Opposition.
Die Änderung soll dazu beitragen, die wachsende Wohnungskrise zu lindern,
die insbesondere den Großraum Athen betrifft.
Eine kürzlich von der Piraeus Bank durchgeführte Studie ergab,
dass 212.000 Wohnungen vom Markt verschwunden sind.
Ein Großteil der aus dem Markt genommenen Wohnungen stehen ausschließlich für
Kurzzeitmieten und touristische Zwecke zur Verfügung und werden überwiegend
über die Plattform Airbnb angeboten.
Dies hat zu einem deutlichen Anstieg der Kauf- und Mietpreise geführt.
Die hohen Mieten führen dazu, dass vor allem einkommensschwache Gruppen im Raum
Athen Probleme haben, eine Wohnung zu finden, wie es in Berichten der Medien heißt.
Jetzt zum Schwerpunkt, zum Interview der Woche. Bei mir hier im Büro ist Frau Prof.
Dr. Katja Spohn. Sie leitet seit 2014 das Deutsche Archäologische Institut Athen.
Frau Dr. Sporn, herzlich willkommen.
Danke sehr. Guten Morgen. Wir freuen uns, dass Sie gekommen sind. Es gibt viel zu begehen.
Erstens, 2024 wird das Deutsche Archäologische Institut 150 Jahre alt.
Und Sie sind ja jetzt über zehn Jahre mittlerweile dann hier auch in Athen.
Sie sind ja eine Person, die sich sehr intensiv in ihrer Biografie,
in ihrer beruflichen Biografie mit Griechenland auseinandergesetzt hat.
Sie haben sich in Heiligtümern auf Greta geforscht, sich mit den Nikopolen auseinandergesetzt.
Und deswegen vielleicht gleich die Frage, was bedeutet das für Sie auch persönlich,
diese 150 Jahre Deutsch-Archäologisches Institut in Athen, Deutsch-Archäologische
Forschung in Griechenland?
Es ist natürlich eine besonders große Ehre für einen Archäologen,
einen klassischen Archäologen am Deutschen Archäologischen Institut Athen mit
so einer langen Geschichte zu arbeiten.
Die Geschichte war sehr wechselvoll, war von vielen Auf und Abs dominiert,
mit vielen tollen Entdeckungen, Herausforderungen.
Und nun das Jubiläum zu bestreiten, dieses besondere Jubiläum,
ist auch wieder eine besondere Herausforderung und eine Freude für uns alle.
Was sind Ihre konkreten Ziele in diesem Jubiläumsjahr? Aber das sind vielleicht
so zwei, drei Schwerpunkte, was Sie sich gesetzt haben.
Ja, wir wollen natürlich das Deutsche Archäologische Institut hier in Athen,
dessen Geschichte und dessen aktuelle Forschungen der Öffentlichkeit,
der weiteren Öffentlichkeit bekannter machen.
In dem Zusammenhang haben wir verschiedene Veranstaltungen dieses Jahr.
Ja, wir haben ein Vortragsprogramm, was wir immer haben, aber wir haben dieses
Mal besondere Vorträge, jeden Monat einen Vortrag in Zusammenhang mit unseren Forschungen.
Am 22. März wird unsere Jubiläumsausstellung eröffnet, die wir erarbeitet haben.
Sie heißt 150 Jahre der Jatin vor Ort und findet bei uns im Institutsgebäude
in der 4WU 1 statt, in dem historischen Gebäude. Genau, das ist natürlich meine nächste Frage.
Ich habe es ja schon besichtigen können, aber wirklich...
Ein beeindruckendes Gebäude, sehr geschichtsträchtig. Was steckt denn dahinter?
Was macht denn dieses Gebäude auch für Sie aus?
Ja, das Gebäude ist tatsächlich ein kleines architektonisches,
aber auch ein historisches Juwel in der Stadt.
Als das Deutsche Archäologische Institut 1874 gegründet wurde,
hatte es zunächst keine eigenen Räumlichkeiten.
Es war also auch in einer Mietwohnung untergebracht. Aber durch die besonders
gute Freundschaft zweier Männer, nämlich Wilhelm Dörrfeld,
der dann auch erster Direktor wurde der Abteilung Athen und Heinrich Schliemann, den alle kennen,
hat es sich ergeben, dass Heinrich Schliemann mit eigenen Mitteln ein Haus errichtet
hat für das Deutsche Archäologische Institut,
in dem das Institut zunächst einmal mit einem 25-jährigen Mietvertrag untergebracht sein konnte,
aber bald wurde es auch vom deutschen Staat angekauft.
Also wir sind seit 1888 in diesem Gebäude untergebracht.
Da ist sicherlich auch viel passiert in diesen Jahren.
Die Geschichte, wenn ich mal anschaue, da sind die innergriechischen Herausforderungen,
der Rückgang des Osmanischen Reiches, der Vertrag von Lausanne,
Die Besetzung natürlich während der Zeit des Nationalsozialismus,
auch der Wiederaufbau, die Militärrunde, die Neugrundung des griechischen Staates.
Alles ist an diesem Geschichtsort sozusagen auch passiert. In diesem geschichtsträchtigen
Gebäude gab es natürlich verschiedene Phasen auch der Schließung.
Alle diese historischen Phasen, die Sie genannt haben, wurden miterlebt und mitgemacht.
Das erste Mal mussten die Mitarbeiter 1917 das Gebäude verlassen und kamen aber
bereits 1920 wieder zurück.
Durch den Einsatz und die guten Kontakte, die Archäologen mit dem griechischen
Staat und auch griechischen Archäologen hatte.
Und ähnlich passierte es auch nach der Besatzungszeit.
Also 1944 im Oktober wurde das Institut geschlossen.
Es wurde übergeben den griechischen Behörden.
Das Kulturministerium passte sehr gut auf das Gebäude auf, muss man sagen.
Also auch im positiven Sinne. Also wirklich, es passte gut auf.
Es hatte einen Archäologen eingesetzt, der achtete auf das Gebäude.
Es waren aber verschiedene andere Institutionen dann auch untergebracht dort.
Also bis hin zu nichtstaatlichen Institutionen wie einer Schmiede im Hof beispielsweise.
Also das wissen wir aus verschiedenen Unterlagen. Und bereits 1950 begannen
die Verhandlungen bezüglich der Rückgabe des Instituts.
Interessant aus unserer Sicht, wir sind ja die Konrad-Adenauer-Stiftung und
wie ich ja gelesen hatte, der erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte
auch einen gewissen Anteil daran,
dass es vielleicht auch als Zeichen der Annäherung nach dieser schrecklichen
Zeit der Besatzung, nach den vielen Verbrechen, die die nationalsozialistische
Herrschaft hier im Land begangen hat.
Was war sein Anteil? Was hat er erreicht, dass wir fünf Jahre nach so einem
Krieg wieder hier auch überlegt hatten?
Also Konrad Adenauers Beitrag ist für uns entscheidend, würde ich fast sagen,
für diese Rückgabe und Rückkehr.
Konrad Adenauer war ja selbst humanistisch geprägt, wie in seiner Generation einige Personen.
Er war sehr gräkophil und er kam im April 1954 nach Griechenland.
Dieser Besuch bedeutete einen Meilenstein für die Berührung,
die ja vorher schon eingesetzt haben, seit 1950, für die komplette Räumung des Instituts.
Es war so, 1951 konnte es erreicht werden,
dass das Institut zurückgegeben wurde, aber zunächst nur Teile der Räume im
Institut, weil ja andere Räume von verschiedenen Playern, sage ich jetzt mal, besetzt wurden.
Und es war, das sieht man aus den Akten, ein ständiges Bemühen dieser Jahre
zwischen 1951 und 1954, endlich eine vollständige Rückgabe des Instituts zu bekommen.
Und dieser Besuch 1954 von Adenauer hat diese Rückgabe tatsächlich eingeleitet.
Und wir haben dazu Kenntnisse. Konrad Adenauer war nämlich sogar selbst bei
uns im Institut gewesen.
Das wissen wir aus dem Jahresbericht.
Er hat das Institut unserer schönen Bibliothek besucht, begrüßte in der kurzen
und herzlichen Ansprache, die er in der Bibliothek gehalten hat.
Das wissen wir aus unserem Jahresbericht.
Alle griechischen und deutschen Gelehrten, die da waren, auch das wichtig,
dass eben schon sowohl griechische als auch deutsche Gelehrte anwesend waren
und die Bibliothek wieder nutzten.
Das ist ja eine öffentliche Bibliothek, die wir haben.
Und er bekundete ein warmes Interesse für die Wirksamkeit des Instituts und
die deutsche archäologische Tätigkeit auf griechischem Boden.
Daneben aber hat er ein Gespräch mit Papagos gehabt und in diesem Gespräch konnte
er es erwirken, dass wirklich zugesagt wurde, dass die vollständige Räumung bald passieren sollte.
Eine kleine Anekdote vielleicht am Ende.
Er hatte nämlich noch eine Reise nach Olympia mit dem damaligen Direktor Emil Kunze gemacht.
Und diese Reise war offenbar für ihn sehr prägend.
Als Kunze ihm nämlich die Giebelskulpturen von Olympia im Museum gezeigt hat,
wurde Adenauer zu einem Essen eingeladen in ein nahegelegenes Hotel.
Und daraufhin sagte er ziemlich barsch, er habe gerade einen der tiefsten Eindrücke
seines Lebens gehabt und hat keine Zeit dafür.
Also er war wirklich, wie ich
eingangs schon sagte, wirklich gräkophil und begeistert für die Sachen.
Und das muss man ja auch mal unterstreichen, glaube ich,
dass das so kurzfristig nach diesem schweren Verbrechen,
die ja auch bis heute noch wirken, also die Geschichtsbewusstheit der Griechen
ist ja da und wird auch ganz klar und immer noch bedient in einem Land natürlich
die Verbrechen, die ja begangen wurden in der nationalsozialistischen Herrschaft
und dass dieses deutsche archäologische Institut,
dass Bemühen Adenaus einen wirklich, glaube ich, wichtigen Beitrag geliefert
hat, um das deutsch-griechische Verhältnis wieder aufbauen zu lassen und zu
stärken, ist bewundernswert.
Es ist bewundernswert. Ich möchte aber auch noch betonen, dass griechische Kollegen
selbst da auch eine wichtige Rolle gespielt hatten schon 1951.
Bei diesen ganzen Verhandlungen, dass überhaupt das Institut die Möglichkeit,
die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden, dass eben keine
Enteignung stattfindet,
da waren dem Institut wohlgesonnene Archäologen, die im Kultusministerium tätig
waren, im griechischen Kultusministerium tätig waren, wie vor allen Dingen das
Ehepaar Semni und Christos Karosos,
die im Nationalmuseum auch waren, wirklich ganz bedeutend.
Und die hatten sich sehr, sehr gut verstanden mit dem damaligen Direktor Emil Kunze.
Wie würden Sie da heute die Zusammenarbeit zwischen den deutschen und den griechischen
Archäologen beschreiben?
Ja, also das ist ein traditionelles Bündnis. Das ist jetzt, glaube ich,
auch schon wahr geworden.
Durch die lange Tätigkeit, die wir hier sind, sind intensive Netzwerke entstanden,
Die natürlich durch veränderte personelle Aufstellungen auf beiden Seiten sich
immer wieder neu definiert, aber auch entwickelt.
Und unsere Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium ist sehr eng.
Wir tun natürlich nichts, was nicht vorher von dem Kultusministerium abgesegnet
wurde und intensiv besprochen wurde.
Aber es hat in vielen dieser historischen Städten, an denen wir arbeiten und
das zeigt ein besonderes Vertrauensverhältnis an,
dass wir nach so vielen Jahren immer noch an für die griechische Identität wichtige
Orte wie das Heiligtum von Olympia,
wie der Kerameikos hier in Athen,
die große Nekropole der Festung von Tyrens, dem Heiligtum von Samos,
und auch Kalapödie überhaupt arbeiten dürfen.
Das ist schon ein besonderes Gastgeschenk, das wir von den Griechen bekommen
und das wir natürlich durch unsere Arbeit auch zurückgeben.
Das hört sich sehr, sehr spannend an und ich freue mich richtig,
dass wir so eine lange Institution hier im Land haben und so eine feste Beziehung
auch mit den griechischen Kollegen hier unterhalten.
Und dass sich das auch festigt und auch über die schwierige Zeit immer wieder
gestärkt hat, wieder aufgebaut hat. Und deswegen ist wirklich dieses Jahr ein
ganz besonderes, das Jubiläumsjahr der deutsch-griechischen Beziehung.
150 Jahre deutsches Archäologisches Institut Athen, 100 Jahre deutsch-griechische
Handelskammer und viele weitere Jubiläen.
Dafür wünschen wir auf jeden Fall viel, viel Erfolg.
Alles Gute für die Zukunft natürlich weiterhin. Und vielleicht zum Schluss noch
eine persönliche Frage.
Was ist denn Ihre Lieblingsinsel? Sie sind ja sehr viel im Land schon unterwegs.
Sie leben hier seit zehn Jahren und jeder Gast, den wir ja bei uns begrüßen
dürfen, der bekommt diese Frage.
Ach wirklich? Ja. Das ist eine Frage von einem Segler an die Gäste der Stiftung.
Es gibt so schöne Inseln. Also ich wurde ja über Kreta promoviert und ich mag
Kreta unheimlich gerne.
Aber Kreta ist durch die Größe natürlich ja schon fast keine Insel mehr.
Persönlich bin ich sehr häufig auf Aegina, was nah an Athenien lebt und auch
seinen großen Charme hat.
Das hört sich gut an. Da hoffen wir, dass Ihnen die Pistazien,
die Pistaziencreme immer gut schmecken auf Aegina. Liebe Frau Prof.
Von Bonn, herzlichen Dank für Ihre Zeit, für Ihr Kommen und alles Gute. Ja, Sass. Ja, Sass.
Music.
Bundespräsident Steinmeier sichert Unterstützung für Zyperns Konfliktlösung zu.
Bundespräsident Steinmeier hat die neuen Bemühungen der Vereinten Nationen um
eine Wiederaufnahme der Zypern-Gespräche begrüßt und dafür die Unterstützung
Deutschlands zugesagt.
Es ist höchste Zeit, mit neuem Mut an einer Lösung der Zypern-Frage zu arbeiten,
sagte Steinmeier während des ersten offiziellen Besuches eines deutschen Staatspräsidenten
auf der Mittelmeerinsel.
Deutschland stehe zur Unterstützung des von den Vereinten Nationen geführten
Verhandlungsprozesses und zur Förderung vertrauensbildender Maßnahmen zwischen
den zypriotischen Volksgruppen zur Verfügung, so Steinmeier.
Die Ernennung der früheren kolumbianischen Außenministerin Kelar zur neuen persönlichen
Gesandten des UNO-Generalsekretären für die Zypern-Frage sei ein wichtiger Schritt,
sagte das deutsche Staatsoberhaupt.
Der zypriotische Präsident Christo Zulewis hob die guten Beziehungen zwischen beiden Ländern hervor.
Ich freue mich sehr, dass wir bei unseren Beratungen feststellen konnten,
dass unsere Länder in mehreren wichtigen Fragen auf einer Linie liegen,
so der zypriotische Gastgeber.
Es sei seine Vision, so Christos Zulidis, dass Nicosia bald nicht mehr die letzte
geteilte Hauptstadt Europas sein werde.
Dass alle Zyprioten in einem wiedervereinigten Zypern, einem Mitgliedstaat der
EU, wohl stattfinden könnten.
Zyperns Präsident Christos Zulidis
befürwortet sichere Zonen in Syrien für Rückkehr von Asylsuchenden.
Der Präsident der Republik Zypern, Christo Zulidis, drängt darauf,
dass die Europäische Union Teile Syriens zur sicheren Herkunftszone erklärt.
Auf einer Pressekonferenz in Nicosia verwies Christo Zulidis auf die Zusammenarbeit
seiner Regierung mit gleichgesinnten EU-Mitgliedsstaaten,
um eine Diskussion über die Ausweisung einiger Gebiete Syriens als sichere Zone zu initiieren.
Dies soll es ermöglichen, Flüchtlinge und Migranten aus diesen Gebieten dorthin zurückzuschicken.
Ich halte es nicht für eine angemessene Option, für die Europäische Union nicht
über die Situation in Syrien zu diskutieren, betonte der zypriotische Präsident.
Gleichzeitig erkenne er die Empfindlichkeiten einiger EU-Länder in dieser Frage an.
Dennoch müsse die EU die Frage stellen, ob einige Teile Syriens sicher genug
seien, um Migranten dorthin zurückzuschicken.
Im letzten Jahr erreichten zwar insgesamt 37 Prozent weniger Asylsuchende Zypern,
allerdings kamen dabei anteilig 355 Prozent mehr Menschen aus Syrien und Libanon per Boot auf die Insel.
Music.
Ja, Olga, du hast es ja schon ganz am Anfang gesagt. Apokreas. Was ist das denn nun?
Ah, kennst du eigentlich das Wort Karneval? Ich glaube, das kennt jeder.
Na klar. Was bedeutet aber Karneval, weißt du das? Ja, kein Fleisch.
Fleisch ade. Fleisch, das geht sozusagen.
Korrekt. Genau das Gleiche bedeutet es nämlich auch auf Griechisch.
Das Apokreas, das ist das griechische Wort dazu.
Apo, also es geht. Und kreas, das ist das Wort für das Fleisch.
Weil natürlich irgendwann die Fastenzeit beginnt, wo Ostern und dann das Fleisch
abwesend ist auf dem Speiseteller. So ist es. Genau so ist es, Marian.
Und zwar ist es so, dass Apokrys eine Zeitspanne von circa drei Wochen ist.
Danach beginnt eigentlich die Fastenzeit. Aber während dieser drei Wochen feiern
wir hier vor Ort sehr, sehr viele verschiedene Traditionen sozusagen.
Also sagen, wir spalten die Wochen auf, auf eine Woche, wo du viel Käse essen
kannst, eine Woche, wo du wirklich viel Fleisch essen kannst,
sodass man dann überhaupt keine Lust vielleicht auch mal hat auf Fleisch.
Vielleicht, bei vielen funktioniert es ja. Die Fastenzeit geht ja über 40 Tage
und da muss man etwas vorbauen.
Und den Höhepunkt finden ja diese Feierlichkeiten dann in den Karnevalsveranstaltungen,
und dann auch im sauberen Montag. Aber in Griechenland, die hat in diesem Jahr
sehr verspätet, zeigt mir schon der Blick in den Kalender.
Ja, so ist es. Ab Fugriers Feier ist jetzt, am 25.
Februar fängt es an und dann ist ja das Ende erst Mitte März in diesem Jahr.
Genau so ist es. Und Ostern, da ist ein bisschen später dieses Jahr als die
deutschen Ostern, da sind wir schon im Mai. Aber dazu berichten wir viel, viel später.
Wir freuen uns jetzt einfach mal auf die Apokrys.
Genau. In Deutschland ist die Karnevalszeit schon vorbei. Da ist man schon mitten in der Fastenzeit.
Und wir in Griechenland haben noch diese Feierlichkeiten vor uns.
Also bleiben Sie gespannt.
Und wenn Sie Lust haben auf Karneval, kommen Sie doch einfach in den nächsten
Wochen hierher nach Griechenland.
Das war es damit für unseren heutigen Podcast von Yassas Adenauer.
Wir möchten uns ganz herzlich bei Frau Professor Dr.
Sporn für das Interview bedanken.
Wir würden uns freuen, wenn Sie unseren Podcast abonnieren, einen Kommentar
oder eine Bewertung abgeben und in zwei Wochen sind wir auch wieder für Sie da.
Redaktion Vassilis Caridas-Infantis und Ronald Manados,
Produktion Studio Schumann Leipzig, Sprecher Olga Zazoukou und Maren Wendt Und
wir verabschieden uns heute mit Yassas aus Athen. Yassas, bis zum nächsten Mal.
Music.
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